Netflix 4K HDR wird in macOS 11 mittels Apple-Sicherheitschip abgedichtet

Der Streaming-Dienst verlangt, dass Nutzer einen T2-Zusatzprozessor in ihrer Maschine haben – und den gibt es nur ab dem Jahrgang 2018.

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Netflix

Netflix – hier nicht auf einem Mac, sondern einem TV-Gerät.

Lesezeit: 2 Min.

Mit macOS 11 alias Big Sur ist es erstmals möglich, 4K-Videos in HDR-Qualität im Apple-Browser Safari wiederzugeben – das betrifft vor allem Netflix. Das neue Betriebssystem, das in einigen Wochen erscheint, erfüllt diesen von Nutzern lange gehegten Wunsch allerdings nur dann, wenn die Hardware stimmt. Dass es ein neuerer Mac ab dem Jahrgang 2018 sein muss, war schon länger bekannt. Nun zeigt sich, dass dies nicht nur etwas mit Leistungsaspekten zu tun hat – es geht auch um Kopierschutzmaßnahmen seitens der Streamingdienste.

Denn Netflix verlangt, wie aus einem neuen Hilfsdokument explizit hervorgeht, dass der Apple-Rechner über den aktuellen Sicherheitschip T2 verfügt, der unter anderem für die SSD-Verschlüsselung und die Ansteuerung des Fingerabdrucksensors Touch ID zuständig ist. "Ultra HD", wie Netflix 4K HDR auch bezeichnet, arbeitet demnach nur auf "ausgewählten Macs des Jahrgangs 2018 oder später mit einem Apple-T2-Sicherheitschip".

Zusätzlich kommt noch hinzu, dass jedes Display, das man anschließen möchte, über eine HDCP-2.2-Verbindung am Rechner hängen muss, hier ist bis zu 4K bei 60 Hertz drin.

Verwirrend an der Vorgabe ist, dass 4K HDR auf Windows-Rechnern ohne integrierten Sicherheitschip wiedergegeben werden können – etwas vergleichbares zum T2 gibt es hier nicht. Netflix agiert also in Sachen Kopierschutz auf Macs aggressiver als unter Windows. Die Geräte, die die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, sind der iMac aus 2020, der iMac Pro, MacBook Air und MacBook Pro ab 2018 sowie Mac mini ab 2018 und Mac Pro ab 2019.

In Sachen HDR kann Safari in Big Sur nun Dolby-Vision- beziehungsweise High-Dynamic-Range-Inhalte nach HDR10 wiedergeben, wenn der Mac dazu passt. Zu den weiteren neuen Techniken, die Safari 14 erstmals unterstützt, gehört auch das Google-Bildformat WEBP, das neben JPEG, PNG und GIF direkt angezeigt wird; Mac-Nutzer brauchten hierfür zuvor alternative Browser wie Chrome oder Firefox.

(bsc)