shell-ai: Open-Source-KI-Tool hilft an der Kommandozeile aus

Keine Shell-Befehle mehr eingeben müssen – nicht weniger verspricht der Entwickler des Open-Source-KI-Tools shell-ai.

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shell-AI-Nutzung auf Notebook auf Tisch

(Bild: Screenshot/Foto heise online / dmk)

Lesezeit: 2 Min.
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Das Open-Source-Tool shell-ai liefert jetzt Unterstützung durch künstliche Intelligenz an der Kommandozeile. Der Entwickler Rick Lamers verspricht, dass Nutzerinnen und Nutzer dadurch nie wieder einen Shell-Befehl eingegeben müssten. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber shell-ai schlägt Freunden der Eingabeaufforderung brauchbare Befehle mitsamt Parametern vor.

Das vollmundige Versprechen hat Lamers auf Twitter – oder besser X – gegeben. Dort verweist er auf die Github-Seite des Projekts. Es handelt sich um ein Python-Werkzeug. Es lässt sich mit dem Befehl pip install shell-ai einfach installieren.

Nach der Installation müssen Interessierte noch eine Konfigurationsdatei anlegen. Darin sucht shell-ai nach dem geheimen und individuellen API-Key von OpenAI, die in den Konto-Einstellungen zu finden respektive zu erstellen sind. Auch das zu nutzende ChatGPT-Modell stellen Nutzer dort ein. Der Inhalt der Datei config.json sieht folgendermaßen aus:

{
"OPENAI_API_KEY": "der-geheime_API-Key",
"OPENAI_MODEL": "gpt-3.5-turbo",
"SHAI_SUGGESTION_COUNT": "3"
}

Mit mkdir ~/.config/shell-ai legen Nutzer das Verzeichnis an, in dem shell-ai nach der Konfigurationsdatei sucht. Wer statt Linux oder macOS Windows nutzt, legt die Datei im Ordner %APPDATA%\shell-ai\ an.

Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen und shell-ai lässt sich durch den Aufruf des Befehls shai starten. Der Befehl nimmt die Beschreibung der Aufgabe in allen von OpenAI unterstützten Sprachen entgegen, also auch auf Deutsch. Die vorgeschlagenen Kommandozeilen-Befehle nutzen dann gegebenenfalls nötige englische Begriffe.

shell-ai schlägt Befehle vor, die die angegebene Aufgabe erfüllen können.

(Bild: Screenshot heise online / dmk)

Im Hintergrund setzt shell-ai auf die Bibliotheken LangChain, einem Framework zur vereinfachten Nutzung von Large Language Models (LLMs) sowie auf InquirerPy, das die Funktionen zur Befehlsauswahl an der Kommandozeile besteuert. Die erzeugten Kommandozeilen-Befehle sollten Nutzer stets auf Plausibilität prüfen.

Es ist durchaus denkbar, dass ChatGPT unbrauchbare bis zerstörerische Varianten vorschlägt, auch wenn das in unseren anekdotischen Tests nicht vorkam. Um schnell Befehle mit Parametern zusammenzustellen, kann shell-ai nützlich sein, da Nutzer nicht erst komplette man-pages mit den Parameterlisten studieren müssen.

KI-Tools finden sich für immer mehr Bereiche. Vor rund einem Monat wurde etwa bekannt, dass Google ein KI-Tool zum Schreiben von News testet. Allerdings hat KI noch ihre Tücken und arbeitet nicht fehlerfrei.

(dmk)