webMethods AppMesh soll Anwendungskontext in die Service-Mesh-Landschaft bringen

Die webMethods-Erweiterung integriert sich mit gängigen Service-Meshes und soll so zur besseren Übersicht und Steuerung von Microservices und APIs sorgen.

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webMethods AppMesh soll Anwendungskontext in die Service-Mesh-Landschaft bringen

(Bild: alphaspirit/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Die Software AG hat mit webMethods AppMesh eine konfigurierbare Steuerungsschicht für Microservices, APIs und Service Meshes vorgestellt. Als Erweiterung der eigenen webMethods API Management Platform soll AppMesh Applikationen mit einem Service Mesh verknüpfen und so zur Verbesserung des Management und der Governance von Microservices beitragen.

Die webMethods-Erweiterung ist so gestaltet, dass sie sich in branchenübliche Service-Meshes integrieren lassen soll, ohne dass sie deren Verhalten beeinflusst. Insbesondere ermöglicht das neue Tool Unternehmen, Geschäftsregeln auf das Anwendungsverhalten anzuwenden, Governance auf Anwendungsebene zu gewährleisten sowie Sicherheitsrichtlinien und Möglichkeiten zur Benutzeridentifizierung bereitzustellen. Des Weiteren lassen sich damit neue Services und Funktionen hinzuzufügen sowie Anwendungen unter Berücksichtigung des Anwendungskontexts routen und orchestrieren. Dies alles funktioniert offenbar ohne Änderung der Microservices oder des zugrunde liegenden Codes.

Etwas konkreter formuliert liefert webMethods AppMesh zur Laufzeit eine Übersicht über die Aktionen der Nutzer und steuert die Reaktion einer App über Policies. So können Anwender über Policies den Traffic drosseln, um die Last für Provider-Services zu managen, und Service-Aufrufe können für einen bestimmten Zeitraum und bestimmte Kunden eingeschränkt werden. Alle Traffic-Abfragen und -Antworten lassen sich zudem zu Analysezwecken aufzeichnen.

Über ein Dashboard ist der Weg einer Transaktion in einem Service Mesh sowie die App-Nutzung nachverfolgbar. Denn die Services lassen sich filtern, sodass nur die Services einer bestimmten Anwendung angezeigt werden. Neue Services lassen sich hinzufügen, und wenn gewünscht, werden die Policies vererbt, die für die anderen Services einer App gelten. Neue Funktionen lassen sich des Weiteren wohl ohne Herunterfahren online stellen.

webMethods AppMesh versieht jeden Service im Mesh mit einer API-Signatur und will damit die Wiederverwendung innerhalb der Servicelandschaft ermöglichen. Außerdem können diese APIs über eine End-to-End-Plattform für das API-Lifecyle-Management verwaltet und gesteuert werden.

Weitere Informationen finden sich auf der Produkt-Webseite. Hier ist vor allem ein aufgezeichnetes Webinar hilfreich.

Die Fähigkeit eines Service-Mesh, komplexe Container zu vereinfachen und die Netzwerkfunktionen zu verbessern, macht die Technik zu einer wichtigen Infrastrukturebene.

In einem Service-Mesh wird jede Service-Instanz mit der eines Reverse-Proxy-Servers gekoppelt. Die Service-Instanz und der Sidecar-Proxy teilen sich einen Container, der wiederum von einem Container-Orchestrierungswerkzeug verwaltet wird. Die Service-Proxys sind für die Kommunikation mit anderen Service-Instanzen verantwortlich und können Funktionen wie Service -Erkennung, Lastausgleich, Authentifizierung und Autorisierung und sichere Kommunikation unterstützen.

Im Service-Mesh bilden die Service-Instanzen und ihr Sidecar-Proxy die Datenebene, die neben zudem die Verarbeitung und Beantwortung von Anfragen umfasst. Das Service-Mesh beinhaltet auch eine Ebene zur Steuerung der Interaktion zwischen den Diensten, die von ihren Sidecar-Proxies vermittelt wird. (ane)