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iOS 15: Was auf iPhones und iPads nun Probleme macht

Leo Becker

(Bild: NYC Russ/Shutterstock.com)

Die Probleme und unerwünschten Änderungen reichen von Speicherwarnungen und weißen Widgets bis zu erhöhtem Datenverbrauch. Eine Übersicht mit Workarounds.

Wenige Tage nach der allgemeinen Freigabe von iOS und iPadOS 15 zeigen sich erste Problemstellen, auf die eine größere Zahl an iPhone- und iPad-Nutzern gestoßen sind. Berichte über erhebliche Probleme mit den Updates gibt es in diesem Jahr bislang praktisch nicht, doch sind etliche kleinere wie größere Bugs zu verzeichnen – und Änderungen, die nicht jedem gefallen. Manche davon lassen sich rückgängig machen.

Zu den weiter verbreiteten Problemen gehört die nach dem Update erscheinende Warnmeldung "Speicher fast voll" in den iPhone-Einstellungen, obwohl bei den meisten Betroffenen viel freier Speicherplatz vom Betriebssystem verzeichnet wird. Zudem wird teils in den Geräteinfos eine größere Kapazität angezeigt, als das iPhone tatsächlich besitzt. Eine klare Abhilfe gibt es für die Warnmeldung und die fehlerhafte Anzeige zur Speicherbelegung derzeit nicht. Der Apple-Support empfiehlt einen Neustart, doch scheint das in den meisten Fällen gar nicht oder nur temporär zu helfen. Beeinträchtigt scheinen betroffene Geräte allerdings nicht durch die Warnmeldung, sie sollte sich bis zu einem Fix also ignorieren lassen.

Auf manchen iPads bringt iPadOS 15 durch die nun frei positionierbaren Widgets den Homescreen durcheinander. Ärgerlich ist das vor allem für Nutzer, die ihre Apps penibel sortiert hatten. Im Hochformat reduziert iPadOS 15 die Zahl der nebeneinander in einer Reihe angezeigten App-Icons – je nach Tablet-Modell – zudem auf fünf, teils sogar auf vier. Das wirkt besonders auf dem riesigen 12,9" iPad Pro absurd, aber auch auf kleineren iPads ist plötzlich auffällig viel Platz zwischen den App-Icons. Sobald ein Widget auf dem Homescreen ist, werden offenbar nur noch vier App-Icons pro Reihe im Hochformat angezeigt, einstellen lässt sich das derzeit nicht. Wer zumindest wieder fünf Apps pro Reihe sehen will, muss alle Widgets vom jeweiligen Homescreen entfernen.

Widgets bringen viel leere Luft auf den iPad-Homescreen.

Einzelne Nutzer stolpern über plötzlich leere Widgets, die nur noch eine weiße (oder im Nachtmodus schwarze) Fläche anzeigen und nicht mehr den tatsächlichen Inhalt. Oft scheint dies bei Widget-Stapeln aufzutreten, aber auch Einzel-Widgets können betroffen sein. Manchmal hilft es, die zum Widget gehörende App zwangszubeenden. In den meisten Fällen scheint allerdings ein Neustart erforderlich, um schnell wieder normal alle Widgets einsehen zu können.

In iOS 15 ersetzt "Fokus" den Nicht-Stören-Modus und scheint bei manchen Nutzern auch einen festgelegten Zeitplan zurückzusetzen. Hier sollte man in den Einstellungen unter Fokus für "Nicht stören" prüfen, ob im Abschnitt "Automatisch Aktivieren" der gewünschte Zeitplan noch gesetzt ist. Falls nicht, kann man dort wieder einstellen, wann "Nicht stören" aktiviert werden soll. Wer nicht möchte, dass das für alle seine Apple-Geräte gilt, schaltet in den Einstellungen für Fokus "Geräteübergreifend teilen" wieder aus.

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Eine bei manchen beliebte Funktion des Nicht-Stören-Modus fehlt in iOS 15: Die Option, Nachrichten nur dann stumm zu schalten, "wenn das iPhone gesperrt ist" gibt es nun nicht mehr. Ist ein Fokus-Modus gesetzt, werden nicht zugelassene Nachrichten also generell ausgeblendet, auch wenn das iPhone aktiv verwendet wird – hier kann man nur hoffen, dass Apple diese Option nachliefert.

Die Suche nach Text in Fotos – Teil der Livetext-Funktion – klappt nur über die systemweite Spotlight-Suche und nur auf iPhones ab Baujahr 2018 (iPhone XR, XS). Die Suche in Apples Fotos-App liefert derzeit keine Texttreffer in Bildern – das sorgt immer wieder für Verwirrung.

Wer im Apple-Browser Safari auf dem iPhone die Adressleiste lieber wieder oben haben möchte, tippt dafür den AA-Button in der Adressleiste an und wählt dann "Adressleiste oben anzeigen". Auf die gleiche Weise lässt sich die Leiste auch schnell wieder nach unten bringen.

In CarPlay sorgen manche Navi-Apps – darunter TomTom und Waze – derzeit dafür, dass bei Hinweistönen plötzlich die Lautstärke der Musikwiedergabe im Auto reduziert wird und sich nicht mehr hochdrehen lässt, bis das Navi zu einem späteren Zeitpunkt erneut einen Ton ausgibt. Der nervende Fehler scheint nicht bei den Navi-Apps zu liegen und muss wohl von Apple beseitigt werden.

Manche Nutzer stören sich am Gender-Doppelpunkt, der nun an mehreren Stellen des Betriebssystems auftaucht. Hier gibt es bislang nur den Workaround, das System nicht auf Deutsch, sondern etwa auf Englisch zu verwenden.

Der Gender-Doppelpunkt ist in Apples Betriebssystemen angekommen.

Für Verunsicherung sorgen außerdem Apples Kinderschutzpläne mit Foto-Prüffunktionen [2]: Vorgesehen ist ein Nacktfilter in iMessage sowie die Erkennung und Meldung von Missbrauchsfotos in der Fotos-App bei Verwendung von iCloud-Fotos. Das Unternehmen hat die Einführung nur aufgeschoben, bislang ist völlig unklar, ob und in welcher Form diese Funktionen letztlich in iOS 15 integriert werden.

Nutzer von iCloud Private Relay berichten über einen teils spürbar erhöhten Datenverbrauch, der sich nur durch Abstellen des IP-Verschleierungsdienstes stoppen lässt. Der auffällige Datenverbrauch zeigt sich in den Einstellungen für Mobilfunk unter "Systemdienste" – und dort bei den DNS-Diensten. Den meisten bisherigen Berichten zufolge muss man sich dadurch derzeit auf einen zusätzlichen monatlichen Datenverbrauch von rund 300 MByte einstellen – in sehr kargen Tarifen kann das also einen merklichen Teil des Datenvolumens fressen. Apple führt den Dienst noch als "Beta".

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(lbe [4])


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