iX 10/2022
S. 34
Markt + Trends
Telekommunikation

Glasfaser-Aufholjagd

Die Glasfaserabdeckung lag in Deutschland laut BREKO-Marktanalyse Mitte 2022 bei 26 Prozent. Der Ausbau schreitet rasch voran. Der Verband sieht allerdings Risiken aufgrund der weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage.

Von Achim Born

Das Glasfasernetz in Deutschland wächst weiterhin rasch: 4,4 Millionen Anschlussoptionen haben die Netzbetreiber in achtzehn Monaten seit Ende 2020 neu installiert; Mitte 2022 gab es somit insgesamt 12,7 Millionen. Die Glasfaserquote – der Anteil der Anschlüsse im Verhältnis zur Gesamtzahl aller Haushalte und Unternehmen – stieg in den anderthalb Jahren von 18 auf 26 Prozent. Zu diesem Ergebnis gelangt die jüngste Marktanalyse des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO), die wie schon in den Vorjahren unter Federführung von Jens Böcker, Professor an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, entstand.

Unwägbarkeiten wie Inflation, Material- und Fachkräftemangel prägen die weitere Entwicklung des Glasfasermarkts. , BREKO
Unwägbarkeiten wie Inflation, Material- und Fachkräftemangel prägen die weitere Entwicklung des Glasfasermarkts.
BREKO

Jeder vierte hiesige Haushalt hat demnach seit Mitte 2022 die Möglichkeit, sich ans Glasfasernetz anschließen zu lassen. Darin enthalten sind allerdings alle Haushalte, bei denen ein allgemein zugängliches Glasfasernetz maximal 20 Meter entfernt verlegt ist, also auch Gebäude ohne tatsächliche Stichleitung. Von diesen 11,2 Millionen „Homes Passed“ Ende 2021 besaßen 8,1 Millionen einen tatsächlichen Anschluss ans Glasfasernetz, was dann treffend mit „Homes Connected“ umschrieben wird. Die Take-up-Rate für diese echten Glasfaseranschlüsse belief sich zum Jahreswechsel auf 47 Prozent. 3,8 Millionen Haushalte waren also zu diesem Zeitpunkt „Homes Activated“ und hatten einen FTTH/B-Anschluss gebucht. Bei den im BREKO organisierten Netzbetreibern, die fast 60 Prozent aller echten Glasfaseranschlüsse stellen, verbesserte sich die Take-up-Rate sogar binnen zwölf Monaten um elf Punkte auf 54 Prozent.

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