Mit der Canon EOS R6 II auf Safari: Superschnell, nicht immer treffsicher

Praxistest EOS R6 II mit RF 100-500mm: Was nach einem idealen Safari-Paket aussieht, musste sich in Busch und Savanne bewähren.

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Lesezeit: 27 Min.
Von
  • Sandra Petrowitz
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Mit der Nachfolgerin der EOS R6 hat Canon Ende 2022 eine neue Generation der spiegellosen Vollformatkamera präsentiert, die auf Geschwindigkeit getrimmt ist. Die R6 Mark II fügt sich unterhalb des Topmodells R3 und mit einer anderen Ausrichtung als die hochauflösende R5 ins Canon-Aufgebot ein und dürfte gerade für Wildlife-, Sport- und Actionfotografen interessant sein. In Kombination mit dem RF-100-500-mm-Telezoom aus dem Hause Canon hatte ich die Kamera vier Wochen lang in Botswana auf Safari dabei. Sie hat mir viele schöne Bilder beschert, mich auf der Nord-Süd-Durchquerung des Landes allerdings manches Mal auch vor Rätsel gestellt.

Autorin Sandra Petrowitz unterwegs auf Safari in Botswana.

Vergleichsweise moderate 24 Megapixel im Vollformat reichen für viele Zwecke aus und ermöglichen kurze Auslesezeiten des R6-II-Sensors – eine Grundbedingung für die hohe Serienbildrate. In dieser Disziplin wirbt Canon mit bis zu 40 Bildern pro Sekunde bei voller Autofokus-Nachführung. Diesen beeindruckenden Wert erreicht man allerdings nur mit dem elektronischen Verschluss; er lässt sich in der nächstniedrigen Einstellung auf immer noch großzügige 20 Bilder pro Sekunde bremsen.

Der berüchtigte Rolling-Shutter-Effekt – verzerrte Bilder durch zu langsames Auslesen des Sensors – ist mir während meiner Safari nicht aufgefallen. Und das, obwohl der Sensor nach Canon-Angaben zwar neu entwickelt wurde, aber weder einen mehrschichtigen Aufbau (Stacked) noch seine Schaltkreise auf der Rückseite hat (BSI = backside-illuminated). Beides bleibt vorerst dem Topmodell R3 vorbehalten, das aber auch fast das Doppelte der R6 II kostet.