Test BMW iX5 Hydrogen: Mit Wasserstoff gegen den batterieelektrischen Antrieb

Der BMW iX5 Hydrogen ist offiziell ein Versuchsfahrzeug, wirkt allerdings serienreif. Mit der Brennstoffzelle will sich BMW eine Option offenhalten.

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BMW iX5 Hydrogen

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
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Für BMW sei es "ein Vorteil, wenn kein anderer in diese Technik reingeht", sagt der Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse gegenüber dem Handelsblatt und meint das Elektroauto mit Brennstoffzelle. Die Investition von BMW in die Entwicklung zur Serienreife sei "mitnichten eine Abkehr" vom Elektroauto mit Traktionsbatterie. Vielmehr wäre, argumentiert Zipse, die Brennstoffzelle das fehlende Puzzlestück in Regionen mit unzureichender Ladeinfrastruktur. Sein Besuch in China und Japan hätte ihn in dieser Einschätzung eher bestärkt. Grund genug für uns, den BMW iX5 Hydrogen auszuprobieren. Der Testwagen ist Teil einer Kleinserie. Zu kaufen gibt es den iX5 nicht und folglich auch keinen Preis.

Erster Eindruck: Es ist ein typischer BMW. Der iX5 Hydrogen basiert auf dem aktuellen X5, der in dieser Form seit 2018 vom Band läuft und zuletzt im Frühjahr 2023 überarbeitet wurde. Für europäische Maßstäbe ist er ein großes SUV. Er misst 4,94 Meter in der Länge, 2,02 Meter in der Breite und 1,75 Meter in der Höhe. Er fährt sich trotzdem agil und spielerisch. Auch auf gewundenen Deichstraßen mit schnell wechselnden Kurvenradien folgt der iX5 präzise jedem Lenkbefehl. Die Wankneigung ist gering, der Federungskomfort dennoch hoch.

Bei anderen Elektroautos mit Brennstoffzellenantrieb ist der Spaß im Vergleich zum batterieelektrischen Autos wegen der zähen Leistungsentfaltung immer wieder eingeschränkt: Die Power des Stacks ist zwar für eine zügige Beschleunigung ausreichend, aber der brachiale Schub bleibt aus. BMW kombiniert darum das Brennstoffzellensystem von 125 kW Dauerleistung mit einer äußerst leistungsfähigen Pufferbatterie. Der E-Motor leistet 295 kW und bietet ein maximales Drehmoment von 720 Nm. Wenn der Fahrer das Potenzial komplett abruft, liefern Brennstoffzelle und Batterie gemeinsam die dafür nötige Energie.