c’t angezockt: Kleine Monster anbauen in Monster Harvest

Eine Bauernhof-Simulation in Pixelgrafik mit Rollenspielelementen: Vieles in Monster Harvest erinnert an Stardew Valley, es bringt aber auch eigene Ideen mit.

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Monster Harvest

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Lesezeit: 4 Min.

In diesem Spiel von Maple Powered Games übernimmt man in Pflanzheim einen Bauernhof, fertigt allerlei Produkte, sammelt wilde Pflanzen und freundet sich mit der Nachbarschaft an. So weit, so bekannt. Doch neben gewöhnlichen Nutzpflanzen lassen sich mit Hilfe von Schleim auch Pflanztiere großziehen. Die kleinen, treuen Tierchen ähneln den Pflanzen, aus denen sie hervorgegangen sind und folgen einem auf Schritt und Tritt. Wagt man sich in einen Dungeon, stellen sie sich in Pokemon-artigen, rundenbasierten Kämpfen dem Gegner.

Die Anleihen bei Stardew Valley sind reichlich: Gemüse anbauen, täglich gießen, alle paar Tage ernten und neue Samen im Dorfladen kaufen. Direkt am eigenen Bauernhof gibt es eine Verkaufsstelle, mit der man Ernteerzeugnisse und andere Produkte zu Geld macht. Abgerechnet wird nach dem Zubettgehen. Schlafen kann man in Pflanzheim allerdings nicht nur abends: Mit einem Mittagsschläfchen lässt sich auch ein wenig Energie für weitere Arbeiten oder einen nächtlichen Ausflug in die Dungeons regenerieren. Komplett neu ist die Idee der "Pflanztierchen" (im Englischen etwas geschmeidiger: Planimal) und auch der rundenbasierte Kampf der kleinen Monster in den Dungeons ist ungewohnt.

In Monster Harvest muss man eine heruntergekommene Farm wieder in Schuss bringen.

Nur drei Jahreszeiten gibt es in Pflanzheim: Trockenzeit, Regenzeit und Dunkelheit. Sie bestimmen, welche Feldfrüchte man anbauen kann. Sobald man einen Schleim auf eine Feldfrucht wirft, entstehen innerhalb von ein paar Tagen kleine Pflanztiere – oder die Pflanzen reifen sofort. Dabei gibt es viele verschiedene Mutationen, also viel Raum für Experimente. Die Pflanztiere erweisen sich im Folgenden als treue Begleiter im Alltag und sie treten wie Pokémon in rundenbasierten Kämpfen gegen die Monster im Dungeon an. Dabei sammeln sie Erfahrungspunkte und werden so allmählich stärker.

In Dungeons gibt es Erze, Edelsteine, Schleime und andere Gegner.

In den Dungeons gibt es neben allerlei Erzen auch Edelsteine und Schleime, mit denen die Bäuerin Dinge craften oder sie verkaufen kann. Und Geld ist wichtig, denn nur damit lassen sich weiteres Saatgut und eine Erweiterung für den anfangs sehr kleinen Rucksack erwerben.

Im Dorf in der Nähe lungern allerlei skurrile Gestalten herum, die jedoch nur kurze Dialoge parat haben. An der deutschen Übersetzung hapert es noch. Die Dialoge wiederholen sich nicht nur dann, wenn man dieselben Leute nochmal anspricht, sondern sind auch sprachlich repetitiv und etwas lieblos. Die pixelige Grafik ist bunt und sieht gut aus, wirkt an einigen Stellen allerdings ebenfalls etwas unfertig. So sind die Gebäude recht eindimensional wie Pappaufsteller einer Filmkulisse. Bleibt zu hoffen, dass spätere Updates hier noch nachbessern.

Das Spiel ist seit dem 31. August für Windows auf Steam (rund 17 Euro), XBox One, Playstation 4 und Nintendo Switch verfügbar. Das Windows-Game läuft mit Hilfe von Proton auch unter Linux. Die Systemvoraussetzungen sind minimal, das Spiel sollte deshalb auch auf einem Notebook ohne dedizierte Grafikkarte laufen.

In rundenbasierten Kämpfen treten die eigenen Pflanztierchen gegen die Gegner aus den Dungeons an – hier die Feuerschlange.

Das gelungene Spielprinzip von Stardew Valley zu übernehmen, ist völlig in Ordnung, zumal es auch dort vom erfolgreichen Harvest Moon abgekupfert und mit eigenen Ideen aufgepeppt ist. Der bunten, hübschen Pixelgrafik von Monster Harvest fehlt es allerdings an einigen Details und sie wirkt manchmal etwas lieblos. Die Dungeons könnten mehr Abwechslung vertragen und die Monsterkämpfe sind ein wenig eintönig. Eine witzige Idee sind die Pflanztierchen. Nettes Farmleben mit lustigen Schleimexperimenten bietet Monster Harvest allemal.

Monster Harvest gibt es für 16,99 Euro für Windows auf Steam. Eine kostenlose Demo ist dort ebenfalls verfügbar. Für dieses c’t angezockt haben wir die Windows-Version mit Hilfe von Proton unter Linux gespielt.

(lmd)