Grafikkarte auf Fehler testen – so geht's

Sie vermuten, dass Ihre Grafikkarte einen Fehler haben könnte? Wie Sie das testen können, zeigen wir Ihnen hier.

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(Bild: sdecoret/Shutterstock.com)

Stand:
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Cornelia Möhring
Inhaltsverzeichnis

Alle elektronischen Geräten können mit der Zeit kaputtgehen oder Fehler aufweisen. Leider sind auch Grafikkarten davon nicht ausgenommen. In diesem Beitrag erfahren Sie, woran Sie eine defekte Grafikkarte erkennen können. Außerdem finden Sie Tipps zu Fehlertests und wie Sie weiter vorgehen können, falls bei Ihrer GPU tatsächlich ein Problem vorliegt.

Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass Ihre Grafikkarte einen Fehler hat. Sollte einzelne oder schlimmstenfalls alle Punkte der folgenden Liste zutreffen, sollten Sie rasch handeln:

  • Der Bildschirm bleibt schwarz oder die Anzeige flackert
  • Ihr PC gibt eine Fehlermeldung, dass keine Grafikkarte erkannt wurde
  • Einzelne Software wie Spiele oder der ganze Rechner stürzen ab
  • Die Grafikkarten-Lüfter sind durchgehend sehr laut
  • Lag und andere Anzeigeprobleme wie Artefakte treten in Games und anderer Software auf
  • Ihre Grafikkarte überhitzt

Übrigens: Wie Sie die Temperatur Ihrer Grafikkarte messen können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Bevor Sie sich Gedanken über den Kauf einer neuen GPU machen müssen, können Sie noch eine ganze Handvoll Dinge ausprobieren und überprüfen:

Monitor und Verbindungskabel kontrollieren
Falls Ihr Bildschirm schwarz bleibt oder flackert, sollten Sie probeweise ein anderes Kabel benutzen. Sie können Ihren Bildschirm auch an einen anderen PC anschließen. Tritt das Problem weiterhin auf, liegt der Fehler nicht bei Ihrer Grafikkarte, sondern beim Bildschirm.

Überprüfen Sie die Grafikkarte physisch
Wenn Ihre GPU locker im Gehäuse sitzt oder ein Stromkabel nicht richtig verbunden ist, kann es zu Fehlern kommen. In diesem Fall müssen Sie die Karte richtig ins Gehäuse verschrauben und die Kabel korrekt stecken. Manchmal kann das die Lösung für einen flackernden Bildschirm sein. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass die Lüfter der Grafikkarte nicht blockiert sind. Das kann zum Beispiel durch das Kabel eines anderen Bauteils geschehen. Wenn Sie den Rechner sowieso schon offen vor sich stehen haben, können Sie das Innere von Staub befreien. Denn zu viel Staub auf der Hardware kann zu Fehlern durch Überhitzung führen.

Stromversorgung überprüfen
Natürlich sollten Sie alle Stromkabel überprüfen, aber die Stromversorgung ist noch umfangreicher: Es kann sein, dass ein altes Netzteil nicht genug Strom für sämtliche Hardware liefert. In diesem Fall sollten Sie ein neueres Netzteil kaufen. Wenden Sie sich gegebenenfalls an den Hersteller Ihrer GPU oder an einen Computer-Fachmann, um herauszufinden, welches Netzteil Sie benötigen.

Grafikkarten-Treiber updaten oder neu installieren
Manchmal liegt gar kein richtiges Problem mit Ihrer Grafikkarte vor, sondern der Treiber ist einfach nur zu alt. In diesem Fall sollten Sie ein Treiber-Update durchführen. Wie Sie Treiber Ihrer Grafikkarte aktualisieren können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag. Den aktuellen Treiber Ihrer Grafikkarte finden Sie auch auf der Website des Herstellers. Viele Grafikkarten namhafter Hersteller wie AMD oder Nvidia haben zudem eine eigene Verwaltungssoftware. Über diese können Sie ebenfalls einen neuen Treiber herunterladen. Auch diese Software finden Sie auf der Website des entsprechenden Herstellers.

Grafikkarte mit Software überprüfen
Es gibt verschiedene Software, mit der Sie Ihre GPU überprüfen können. Ein erster Schritt ist das Windows-eigene DirectX-Diagnose-Tool. Dieses überprüft, ob die Treiber richtig funktionieren. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

  1. Drücken Sie [Windows-Taste] + [R], um das Ausführen-Fenster zu öffnen.
  2. Geben Sie anschließend "dxdiag" ein und bestätigen Sie die Eingabe. Gegebenenfalls müssen Sie noch auf "Ja" klicken, um die Software zu starten.
  3. Diese läuft dann automatisch durch und gibt Ihnen zum Schluss eine Meldung, ob und welche Fehler vorliegen könnten. Haben Sie mehrere Bildschirme angeschlossen, finden Sie diese als "Anzeige 1", "Anzeige 2" und so weiter. Das Tool hilft Ihnen dann auch direkt dabei, weitere Schritte zur Reparatur auszuführen.

So sieht eine abgeschlossene Analyse des DirectX Diagnoseprogramms aus. In diesem Beispiel konnte kein Fehler gefunden werden.<div class="simple-translate-result"><div class="simple-translate-candidate">

Als weiteren Schritt sollten Sie ein spezielles Diagnose-Tool nutzen. Viele Grafikkartenhersteller bieten auch eigene Diagnose-Tools an, die genau auf die entsprechenden Grafikkarten zugeschnitten sind. Sie finden Sie auf der jeweiligen Website des Herstellers. Besonders empfehlenswert sind hierbei die MODS / MATS Tools von Nvidia. Eine weitere Hilfe kann ein Benchmark-Test sein. Wie Sie die Leistung Ihres Computers, insbesondere eines Gaming-PCs überprüfen können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag. Bei Leistungstests bieten sich auch Diagnose-Tools an, die einen Burn-in Test durchführen. Dabei wird Ihre Karte über einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel 15 Minuten, voll belastet. So können Sie prüfen, ob die Leistung der Grafikkarte angemessen ist oder ob Probleme vorliegen.

Wenn nichts hilft - Grafikkarte reparieren lassen oder neue Grafikkarte kaufen
Haben Sie alle Möglichkeiten ausgeschöpft, aber immer noch Probleme? In diesem Fall ist schlimmstenfalls der Kauf einer neuen Grafikkarte nötig. Je nach Garantie- und Rückgabe-Bedingungen können Sie Ihre aktuelle Grafikkarte auch zur Reparatur einschicken. In Zeiten von Chipmangel kann das eine gute Alternative sein, um schnell eine funktionierende GPU zu erhalten.

Es gibt verschiedene Ursachen für defekte Grafikkarten. Der Hauptgrund, warum Ihre Grafikkarte Probleme macht, ist häufig schlicht Abnutzung. Wenn Sie beispielsweise seit 10 Jahren die gleiche Grafikkarte im System haben, kann diese altersschwach geworden sein. Auch eine dauerhafte Überlastung kann dazu führen, dass Fehler auftreten - z.B, wenn Sie häufig grafikintensive Anwendungen nutzen. Die Lebensdauer Ihrer Hardware kann auch durch Übertaktung verkürzt werden. Und auch beschädigte Elektronik, beispielsweise durch Stromausfall, einen Kurzschluss oder Blitzeinschlag, kann zu Problemen fühhren.

Mehr Infos

(como)