EXPO-Kurznachrichten

Schilderwald - Geheimtipp: Tickets - Kraftzwerge - 3D-Rundflug über das EXPO-Gelände - Fisherman's Friend

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Das Geschrei war groß, als bekannt wurde, dass die Gruppe Kraftwerk für ein kurzes EXPO-Jingle 400.000 DM kassieren durfte. Doch nun stellt sich heraus, dass die EXPO scheinbar sogar Gewinn macht mit dem Verkauf der Single mit dem Jingle. Jetzt wurde eine CD-Sonderedition von nur 4.000 Exemplaren aufgelegt, die für 100 Mark verkauft wird. Zu hören sind darauf auch vier neue Variationen des Kraftwerk-Dingsda.

Es darf munter spekuliert werden, warum diese Töne nun wirklich zum Erfolg mutieren. Die einen meinen, es liege an der ersten Kraftwerk-Veröffentlichung nach 13 Jahren Abstinenz, andere gehen von der Beharrlichkeit aus. Man müsse nur abwarten und dann würde so etwas allein zum Erfolg. Schließlich wird sogar beim Wort des Jahres 2000 schon öffentlich darüber spekuliert, dass dieses nur "EXPO" sein kann. Beharrlichkeit zahlt sich also anscheinend aus, denn Platz 35 der Viva-Single-Charts (lt. Videotext und mediacontrol) wurde auch schon erreicht. Grund genug, die Kraftwerk-Jungs nun auf der EXPO auftreten zulassen. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest.

Fahrkarten

Am besten gelangt man auf das EXPO-Gelände mit dem öffentlichen Nahverkehr. Die Hannoveraner, insbesondere die Pendler aus dem Umland, werden es den Besuchern danken. Wer dennoch mit dem Auto anreist, wird sich auf entsprechende Parkplatzgebühren einstellen müssen, die je nach Nähe zum Ausstellungsgelände oder Bustransfer von weiter entfernten Parkplätzen gestaffelt sind.

Das EXPO-Ticket gilt als so genanntes Kombi-Ticket, damit kommt man direkt von seinem Wohnort im Verkehrsgebiet des Großraumverkehrsverbundes Hannover zum EXPO-Gelände. Gleichzeitig gilt es als Eintrittskarte. Wer es heute schon bestellt, spart bis 20 Mark gegenüber dem kurzfristigen Erwerb an der Tageskasse. Das Ticket darf dann auch zur Rückfahrt benutzt werden. Sämtliche andere Fahrten müssen extra bezahlt werden. Dafür gibt es in Hannover über 500 Verkaufsstellen wie Kioske oder Kaufhäuser, immer erkennbar an dem Fähnchen mit dem Schriftzug "ÜSTRA oder GHV-Fahrkarten". Selbstverständlich kann man seine Fahrkarten auch an den Haltestellen lösen, doch dort sollten die EXPO-Besucher unbedingt ausreichend Kleingeld oder eine Geldkarte parat haben, denn Wechselgeld rücken die modernen Fahrkartensäulen nicht heraus. Zurzeit sind die Einzelfahrscheine an den TIX-Säulen noch zum Sammelkartenpreis zu erwerben, ob das bis zur EXPO bleibt, ist fraglich. Beim Fahrer der Busse oder Stadtbahnen wird es langfristig keine Fahrkarten mehr zu kaufen geben, damit sollen die Standzeiten an den Haltestellen verkürzt und eine schnellere Verkehrszeit ermöglicht werden.

Steinzeichen Steinbergen

Das Projekt versteht sich als zentraler Beitrag des Landkreises Schaumburg zur Weltausstellung in Hannover. Die geplanten Ereignis- und Themenfelder des Projektes Steinzeichen im Steinbruch in Steinbergen sehen sich in der Tradition des EXPO-Leitthemas "Mensch - Natur - Technik" und wollen das Handwerk, die Architektur und die Ökologie im kulturellen Wandel aufzeigen.

Langfristig soll der projektierte Erlebnispark - so die Planer - ein attraktives Besucherziel mit hohem Erholungs- und Kulturwert über das EXPO-Jahr 2000 hinaus sein und somit einen Beitrag zur Förderung des Tourismus und des Kulturangebotes für die Region Schaumburg bilden. Letztlich ist es ein Nachnutzungskonzept für den schon abgebauten Steinbruch und wurde als offizielles EXPO-Projekt bereits 1997 registriert. 2015 soll der Steinbruch dann endgültig geschlossen werden.

Im entstehenden Freizeit- und Kulturprojekt wird alles rund um den Stein präsentiert. In einem Themenparcours werden verschiedene Aspekte des Wegbegleiters und fast ewigem Kulturobjekt "Stein" beleuchtet. So sind Pavillons und Installationen zu folgenden Themen geplant: Am Anfang ist der Stein, Stein an Stein, Stein - ein Stoff für Mythen und Träume, Vom Faustkeil zum virtuellen Raum (Videoinstallation), Straßen der Welt, Das Kalte Tor. Der wieder entdeckte Transporttunnel soll eine Lichtinszenierung erhalten. Die Besucher werden auf einem gestalteten Parcours über das 15 ha große Gelände geführt. Besonders imposant erscheint das Treppenbauwerk "Der Jahrtausendblick". Die Metapher für einen "Blick ins kommende Zeitalter" wird weit sichtbar auf der höchsten Felswand aufgebaut.

Neben dem Themenparcours wird es noch Schauplätze geben, die für die unterschiedlichsten Veranstaltungen Raum bieten. Hier wird sich zur EXPO auch eine Geologie- und Mineralienausstellung befinden. In unmittelbarer Korrespondenz zum Konzept sind unterschiedliche Workshops und Symposien geplant. Während der EXPO 2000 wird sich die Steinbruch- Berufsgenossenschaft mit einem Themenpavillon zum Thema "Arbeit - Sicherheit - Gesundheit" im Steinhandwerk präsentieren.

Schilderwald

Den Hannoveranern ist die Expo schon länger im Bewusstsein, damit sie auch bundesweit in den Blickpunkt gerät, dafür sollen 3.000 Schilder an Autobahnen und Bundesstraßen in ganz Deutschland sorgen. Selbst an den Grenzübergängen zu Holland, Belgien oder Dänemark wird man auf vorhandene Schilder EXPO-Reiter aufsetzen. In Hannover finden sich neben den Messeleitschildern die ersten für das EXPO-Gelände. Weitere Fahrtrichtungsanzeiger werden gleich nach der CeBIT und der Industriemesse nur noch den schnellsten Weg zur EXPO oder zu den außerhalb von Hannover liegenden Park-and-ride-Plätzen zeigen.

Geheimtipp: Tickets

Zwar stöhnt das EXPO-Cafe in Hannover schon über die langen Schlangen beim Verkauf, aber besonders Pfiffige wissen, dass man die Tickets auch im Reisebüro oder unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 0-2000 ordern kann. Neuerdings funktioniert auch das EXPO-Online-Ticketcenter. Als Geheimtipp werden die nicht datierten EXPO-Tickets gehandelt, denn hier muss sich der Besucher nicht festlegen, wann er nach Hannover kommen muss. Und als gute Nachricht gilt, dass diese "open tickets" noch so lange angeboten werden, bis im Frühjahr das Kulturprogramm feststeht.

Im Vorverkauf kann eine Ersparnis von DM 10,- bei einer Tageskarte/Wochentag und DM 20,- bei einer Tageskarte für einen Wochenendtermin erzielt werden. Kinder unter fünf Jahren kommen umsonst auf das Ausstellungsgelände. Für Kinder ab 6 Jahre, für Schüler bis 18 Jahre, Studenten bis 28 Jahre sowie Behinderte gelten ermäßigte Eintrittspreise. Die Karten sind nach Tageszeiten gestaffelt: Im Vorverkauf kostet eine Ganztageskarte ab 9.00 Uhr 69 DM (erm. 49 DM), die Nachmittagskarte von Montag bis Freitag ab 15 Uhr 49 DM (erm. 39 DM), die Abendkarte ab 19 Uhr 24 DM (erm. 15 DM). Die Mehrtageskarte für maximal 7 aufeinander folgende Tage kostet pro Tag 62 DM (erm. 49 DM). Gruppen ab 40 Personen erhalten am Wochenende eine und wochentags zwei Freikarten. Familien erhalten noch andere Vergünstigungen. Für Eröffnung- und Schlussveranstaltungskarten müssen besondere Preise bezahlt werden. Bei der Buchung sollte man immer an stattfindende Event-Veranstaltungen denken, die sind im Preis der Eintrittskarte nicht drin. Ebenso sollte man frühzeitig seinen Parkplatz buchen, wenn man unbedingt mit dem Auto anreisen möchte.

3D-Rundflug über das EXPO-Gelände

Wer viel Geduld hat oder wie die hannoverschen Studenten im Wohnheim Dorotheenstraße einen ADSL-Anschluss für nur 28,50 DM/Monat nutzen darf, kann mal eben ein kleines Tool (ca. 6.4 MByte) von SUPERSCAPE Viscape als Plug-In für den Browser laden und darf sofort zu einem virtuellen 3D-Rundflug über das EXPO-Gelände starten.

Noch wirkt alles sehr grob, aber wer bislang das Messegelände von Besuchen während der CeBIT oder der Industriemesse kennt, wird sofort die Veränderungen neben dem Messeschnellweg feststellen und erhält auf diese Weise einen umfassenden Einblick in die Baumaßnahmen. Nicht zu sehen ist allerdings die neue Kronsbergsiedlung, in der einmal mehr als 3.000 Wohnungen Menschen einen neuen Lebensraum bieten sollen. Noch allerdings leben die bereits eingezogenen Familien mitten in einer Baustelle, in der die Schlammschichten auf den Straßen eine eigene Sprache sprechen. Doch allmählich geht es hier voran und die Straßenbahn hält auch schon am neuen Stadtteil. Kronsberg wird zwar direkt am Puls der Weltausstellung liegen, doch ob es die Bewohner bereuen werden, wird sich spätestens mit den ersten überfüllten Straßenbahnen zeigen. Dann wird sich herausstellen, ob sich das EXPO-Projekt Stadt als sozialer Lebensraum verwirklichen lassen wird. Aber darüber wird an anderer Stelle zu berichten sein. Für die Grundschüler ist zumindest der Besuch der Schule auch während der EXPO sichergestellt, in unmittelbarer Nähe der Siedlung ist die Grundschule-Kronsberg-Nord mit ebenfalls neuer Kindertagesstätte in Betrieb genommen worden.

Eine andere Art von EXPO-Rundgang bietet Terravision, hier versucht man ein realistisches Abbild der tatsächlichen Welt darzustellen. Doch auch dieser Rundgang benötigt eine schnelle Verbindung zum Internet. Bei meiner ISDN-Verbindung hatte ich den Eindruck, dass selbst ich zu Fuß schneller wäre. Aber zum einen ist die Abbildung farbig und benötigt keine zusätzlich zu installierende Software und zum anderen erhält man einen ersten Einblick in die Gebäude. Durch Scheiben kann man die nebenstehenden futuristischen Gebäude der EXPO sehen.

Fisherman's Friend

Wer von den Millennium-Ausgaben vieler Produkte so langsam genug hat, kann sich jetzt den Artikeln mit Werbung für die EXPO 2000 zuwenden. So gibt es eine nette kleine Blechdose Fisherman's Friend mit dem Signet der EXPO. Doch wehe, man möchte nun wirklich wissen, wie die Lutschbonbons schmecken und sucht die Homepage www.fishermans.com, dann erhält man zwar die Chance, die Domain noch kaufen zu dürfen, aber weiß immer noch nicht, wie die Dinger denn nun eigentlich schmecken. Zumindest erfährt man einiges über die Zutaten und Zubereitung dieser englischen, zunächst nur als Hustenpastillen verkauften Kultbonbons und wird vorgewarnt, dass die zuckerlosen Pillchen bei übermäßigem Genuss auch als Abführmittel zu gebrauchen sind. Wahrscheinlich sind deshalb die Tütchen "warnend" gestreift.

Halbherzig darf man sich um die Teilnahme an der Aktion "Ein Tag Formel 1-Pilot sein" bewerben. Zumindest wird vorerst nur ein halbes, unvollständiges Plakat angezeigt. Internetprofis finden das vollständige Bewerbungsplakat und bewerben sich schnell bis zum 31.12.1999. Allerdings sollten sie nicht über 100 Kilo auf die Waage bringen. Seien wir gespannt, ob die Gewinner dann mit über 300 km/h zur EXPO nach Hannover rasen dürfen. Ganz nach dem Leitspruch: "Trau Dich: Fisherman's Friend, sind sie zu stark, bist du zu schwach".