Erster alternativer App-Laden für iPhones in Europa allgemein verfügbar

AltStore bietet zwei Apps an, die lange nicht in Apples App Store durften. Weitere sollen folgen. Eintritt gibt es nur mit Abo.

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App-Ansicht in AltStore auf einem iPhone

(Bild: Mac & i)

Lesezeit: 2 Min.

Der erste alternative App-Marktplatz für iPhones ist da. Die beiden ersten Apps, die es außerhalb von Apples App Store im "AltStore PAL" zum Download gibt, sind ein Nintendo-Emulator und ein Clipboard-Manager – zwei App-Kategorien, die bei Apple lange praktisch verboten waren. Weitere Apps sollen folgen, wie der Anbieter Riley Testut zum Start mitteilte. Ähnlich wie bei einem Paketmanager lassen sich künftig weitere Quellen für andere Apps im AltStore einbinden lassen. Entwickler können darüber ihre iOS-Software vertreiben, ohne Provision an den AltStore-Betreiber zahlen zu müssen, betonte Testut.

Um AltStore PAL installieren zu können, müssen Nutzer ein Abo abschließen, das circa 1,80 Euro pro Jahr kostet. Damit will Testut auch Apples "Core Technology Fee" begleichen, die für alternative App-Marktplätze sofort anfällt: Für jeden Download eines solchen App-Ladens veranschlagt Apple jeweils 50 Cent (pro Jahr). AltStore PAL läuft ab iOS 17.4.

Der Nintendo-Emulator Delta ist im AltStore PAL kostenlos. Apple hat jüngst auf den zunehmenden Druck reagiert und lässt erstmals Retro-Game-Emulatoren in den App Store. Zwei frühe Kandidaten verschwanden aber wieder, der erste war ein Klon von Testuts früherem Nintendo-Emulator, die zweite NES-App zog der Entwickler offenbar aus Angst vor rechtlichen Schritten durch Nintendo zurück.

Testut hat Delta parallel auch in Apples App Store eingestellt, aber offenbar nur außerhalb von Europa. Der Clipboard-Manager Clips setzt auf eine Nutzerfinanzierung, die Bezahlung erfolgt hier über den Dienst Patreon – auch ein solches Finanzierungsmodell gab es für offizielle iOS-Apps bislang praktisch nicht.

Letztlich sei AltStore PAL ein "glorifiziertes Sideloading-Tool", schreibt der Entwickler. Künftig muss Apple zwar in der EU auch das Sideloading von Apps direkt über eine Webseite unterstützen, die Hürden für Entwickler sind dabei aber immens hoch – über AltStore ist der Vertrieb von Apps außerhalb des App Stores deutlich einfacher.

Der AltStore ist ein alter bekannter: Über die Software lassen sich bereits seit Jahren Apps auf iPhones sideloaden, dafür ist aber der Umweg über einen Desktop-Computer erforderlich. Das setzt auf Apples seit Langem bestehende Option für Hobby-Entwickler, Apps selbst zu signieren und dann auf dem iPhone auszuführen. Mit mehreren Tricks umgeht AltStore dabei Apples gravierende Einschränkungen der Funktion.

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(lbe)