200 PS im Kleinwagen: Der Peugeot 208 GTi verspricht hohen Unterhaltungswert

Das Kleinkraftwerk

Die Erfolgsgeschichte des Peugeot 205 soll sich mit dem 208 wiederholen.Die Anlagen dazu hat der Kleinwagen, nun soll ein GTi wieder für sportlichen Glanz sorgen. Wir konnten den flotten Franzosen schon ausprobieren

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Nizza (Frankreich), 5. April 2013 – Vor 30 Jahren hatte Peugeot ziemliche Absatzsorgen, die Hoffnungen ruhten auf einem Kleinwagen. Der 205 wurde zu einem Riesenerfolg. Nun soll sich die Geschichte mit dem 208 wiederholen. Die Anlagen dazu hat er, wie die Ausfahrten mit den kleinen Dreizylindern gezeigt haben. Wie beim 205 soll nun ein kräftiges Topmodell für sportlichen Glanz sorgen. Wir konnten uns kurz vor dem Verkaufsstart schon ein Bild vom neuen 208 GTi machen.

Optisch zurückhaltend

Obgleich zwischen den Sportversionen von 205 und 208 nicht nur 26 Zentimeter, sondern auch über 70 PS liegen, zieht Peugeot eine Traditionslinie zwischen beiden. Das beginnt bei der Festlegung auf drei Türen und endet beim Kürzel am Heck: Nachdem dort bei 206 und 207 jeweils RC stand, darf der 208 wieder GTi heißen. Allerdings mit kleinem i, schließlich gibt es in Wolfsburg noch einen anderen GTI.

Wie schon beim 205 GTI, so verzichtet Peugeot auch beim stärksten 208 auf eine allzu krawallige Optik. Sowohl der Dachspoiler als auch die verchromten Außenspiegelkappen und die 17-Zoll-Alus fügen sich harmonisch ins Gesamtbild ein. Die Mischung aus Understatement und besonderer Note setzt sich innen fort: Dort fallen bequeme Sportsitze auf, die noch etwas mehr Seitenhalt bieten könnten, hinzu kommen rote Akzente. Bereits vom normalen 208 ist das ungewöhnliche Armaturenbrett bekannt. Das sehr kleine GTi-Lenkrad ist stets unterhalb der Instrumente angeordnet. Im Eigenversuch mit einer Körperlänge von 1,88 Meter funktioniert diese Lösung prima, doch Sitzzwerge sollte das vor dem Kauf austesten, ob sie ausreichend Sicht auf die Instrumente haben. Einen Nachteil hat das Winzlenkrad mit der Zwölf-Uhr-Markierung auch noch: In der „Viertel-vor-Drei“-Haltung stoßen die Finger an die Verkleidung der Lenksäule. Um das Thema „winzig“ abzuschließen: Im Fond des 208 GTi ist die Beinfreiheit zwar ausreichend, doch für den Kopf wird es eng.

Mini-Motor

Der 1,6-Liter-Benziner mit Direkteinspritzung und Twin-Scroll-Turbo kommt auch in den stärkeren Cooper-Varianten des Mini zum Zuge. Beim 208 GTi stehen exakt 200 PS bereit, nicht von ungefähr ist das auch die Leistung des neuen Konkurrenten Renault Clio R.S. Und wie klingt das kleine Kraftpaket? Peugeot selbst spricht blumig von einem "kernigen Schnurren", in der Praxis dringen aber eher dumpf-brummige Lebenszeichen ins Interieur. Erst beim Ausdrehen wird es ein wenig musikalischer, doch Tuner können sich schon mal die Hände reiben und sportliche Abgasanlagen entwerfen.

Ohne spürbares Turboloch zieht der 208 GTi aus dem Stand flott weg, in engen Serpentinen lässt sich ausgezeichnet herausbeschleunigen. Dabei kann der Fahrer entscheiden: niedriger Gang und viel Lautstärke oder entspanntes Dahingleiten in hoher Stufe. Die reinen Zahlen bestätigen den kräftigen Eindruck: Schon bei 1700/min liegt das maximale Drehmoment von 275 Nm an. Hinzu kommt ein Leergewicht von 1160 Kilogramm. Okay, der 205 GTI wog nur 880, doch sein Nachfahr bietet schließlich nicht nur mehr Kraft und Komfort, sonder auch eine viel höhere passive Sicherheit. Der Sprint von null auf 100 km/h klappt in minimal 6,8 Sekunden. Das Sechsgang-Schaltgetriebe arbeitet exakt, doch die Wege zwischen den Gängen könnten kürzer sein. Schade: Vorerst wird kein Doppelkupplungsgetriebe angeboten.