In Fließrichtung

Fahrbericht: Hyundai I30 Fastback

Hyundai erweitert das i30-Programm um ein praktisches Fließheck, was auch mit dem Zusatz "Coupé" vermarktet wird. Ob man sich dieser Ansicht anschließen mag, sei einmal dahingestellt, doch die neue Variante hat durchaus ihre Vorteile, wie eine erste Ausfahrt zeigt

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Hyundai i30 Fastback 17 Bilder

(Bild: Hersteller)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Jürgen Wolff
Inhaltsverzeichnis

Hyundai ergänzt sein i30-Programm um eine Fließheck-Variante mit fünf Türen. Wer sich von der Marketing-Prosa, die von einer „charakteristischen Linienführung, die Stil, Eleganz und Dynamik verbindet“ etwas löst und die dritte Karosserie-Version des i30 einfach als praktische Erweiterung für Kombi-Verweigerer sieht, ist auf dem richtigen Weg. Davon gibt es außerhalb von Westeuropa eine ganze Menge, was die Erweiterung sinnvoll erscheinen lässt. Wir konnten uns einen ersten Eindruck verschaffen.

Hyundai hat nur kleine Schritte unternommen, um das Fließheck von den anderen Modellen abzugrenzen. Front und Heck wurden minimal überarbeitet, doch ein komplett neu gestaltetes Auto steht hier natürlich nicht. Sieht der i30 Fastback nun besser aus als die anderen i30? Dazu wird jeder seine eigene Sicht haben, mir gefällt, dass er stilistisch nicht überzeichnet wurde.

Mehr Kofferraum

Losgelöst von der formalen Frage bietet der Neue allerdings praktische Vorteile gegenüber dem „normalen“ Fünftürer. Sie liegen allerdings ausschließlich im Kofferraum. Der ist mit 450 Litern deutlich größer als im 115 mm kürzeren Fünftürer, der 380 Liter fasst. Der 130 mm längere i30-Kombi spielt freilich in einer anderen Liga: Er nimmt 602 Liter Gepäck auf, wenn die Rücksitze nicht umgeklappt werden. Der Radstand ist mit 2650 mm immer gleich, dementsprechend ist auch das Platzangebot in allen drei Modellen identisch – mit einer Ausnahme. Das Fastback ist 40 mm flacher als der Kombi, mit entsprechenden Folgen für die Kopffreiheit, die im Fließheck kleiner ist als in den anderen Modellen.

Der Unterschied wird allerdings geringer, wenn man sich für ein Modell mit Schiebedach entscheidet. Im Fastback schränkt das die Kopffreiheit nicht weiter ein, denn die Glasfläche ist kleiner als im Kombi und öffnet über das Dach. Im Kombi ist das auch so, doch die Glasfläche ist viel größer und reicht bis über die Köpfe der Fond-Insassen. Die Rundumsicht ist im Fastback durch das kleine Rückfenster sehr viel schlechter als im großzügig verglasten Kombi.

Klassengemäß ausgekleidet

Abgesehen von solchen Feinheiten gleicht der i30 Fastback den bekannten Modellen. Die Einrichtung ist ordentlich zusammengesetzt und zumindest in dem Bereich, den man im täglichen Gebrauch sieht und anfasst, mit klassengemäß feinen Materialien ausgekleidet. Der i30 entspricht in dieser Hinsicht dem inzwischen hohen Durchschnitt in dieser Klasse. Die Marketingstrategen von Hyundai haben den „sportlichen Familientyp“ ausgemacht, „der Technik mag“. Woran sie dies genau festmachen, bleibt etwas rätselhaft, doch damit ist Hyundai natürlich nicht allein. Ab der mittleren von drei Ausstattungslinien ist digitaler Radioempfang (DAB+) und kabelloses Laden von Handys ohne Aufpreis dabei.

Ein Navigationssystem mit Live-Verkehrsdaten und kostenlosen Updates kostet je nach Version zwischen 750 und 1300 Euro – von den Mondpreisen, die einige andere Hersteller für vergleichbares kassieren, bleibt Hyundai also ein Stück weit entfernt. Womit die Marke in diesem Bereich allerdings Technikfreak anziehen will, wird nicht so recht deutlich. Auch bei den Assistenten wird nur das geboten, was moderne Konkurrenten gegen Zuzahlung auch bieten.