Fahrbericht aus dem gründlich erleichterten Ford F-150 2.7 Ecoboost

Leichtbaupritsche

Der Ford F-150 ist in den USA nicht nur auf dem Land ein Bestseller. Die neueste Generation des uramerikanischen Pritschenwagens ist bei allem Nutzwert mehr Alltagsauto denn je. Trotzdem bedeuten dem typischen Kunden seine 300 Minderkilogramm mehr für seine Nutzeignung als für die Sprit-Ökonomie

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
10 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff
Inhaltsverzeichnis

Detroit, 21. Januar 2015 – Möglicherweise staunen paar Rancher, wenn sie hören, dass ihr Lieblingsgefährt seit kurzem mit einer Aluminiumkarosse unterwegs ist. Bei Leichtmetall dachten sie vielleicht eher an Bud-Light-Dosen, und wenn schon Aluminium am Auto, dann als Felgen. Pritschenwagen wie der F 150 heißen in den USA übrigens schlicht Truck, auch seine Dauerrivalen Chevrolet Silverado, Toyota Tundra oder RAM.

Auf Platz eins der Bestsellerlisten liegt von der Ende der 40er Jahre eingeführten F-Reihe jedoch nur der für amerikanische Verhältnisse kompakte F-150. Weil er sich längst auch in die Herzen der Großstädter gefahren hat, bietet die Fahrerkabine je nach Ausführung Komfort und Dimensionen wie bei einer Oberklasselimousine. Viele entscheiden sich für die praktische Supercab mit sich gegenläufig öffnenden Türen.

Verbesserter Komfort, riesige Ausstattungsfülle

Die meisten Kunden werden den deutlich verbesserten Reisekomfort schnell zu schätzen lernen, denn auch auf längeren Strecken beweist der Ford Nehmerqualitäten. Die Sitzposition ist nahezu perfekt, die Instrumente auf Wunsch animiert und in die Becherhalter in der mächtigen Mittelkonsole riesig. Dazu kommen einfach-übersichtliche Bedienelemente und ein Touchscreen. Das Angebot der Sonderausstattungen ist nicht weniger beachtlich als bei einem deutschen Premiumhersteller. LED-Scheinwerfer, klimatisierte Ledersitze, verschiedenste Assistenzsysteme, elektrisch ausfahrbare Trittstufen oder eine ebensolche Ladeklappe und Kameras rundum.

Mit der Aluminiumkarosserie kam eine neue, noch kleinere Motorengeneration. Einigen Farmern aus dem mittleren Westen dürften beim Angebot des neuen, gerade einmal 2,7 Liter großen Sechszylinders mit Turboaufladung die Gesichtszüge entgleisen, einzelne Kunden finden sogar den den 3,5 Liter großen Basismotor mit und ohne Turboaufladung und 282 respektive 365 PS zu klein und setzen wie gewohnt auf den fünf Liter großen, bullig wummernden Achtzylinder mit 385 PS.

Tatsächlich ist der 2,7 Liter-Direkteinspritzer trotz seiner ca. 330 PS und 510 Nm (noch müssen wir umrechnen) maximalen Drehmoment wohl nicht für alle Anwendungsfälle eine Idealbesetzung. Die Fahrleistungen sind für US-Vorgaben mit 180 km/h Spitze ordentlich und die Leistungsentfaltung kann nach einem spürbaren Turboloch ebenso überzeugen. Doch wer häufig mit schwerer Last auf der Ladefläche oder gar einem Anhänger unterwegs ist, dürfte mit den größeren Motoren besser bedient sein.