KTM 390 Duke Langstreckentest

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Abgehängt von einer 390er! Ihr geringes Gewicht und ihre auf Handlichkeit ausgelegte Fahrwerksgeometrie mit einem Radstand von nur 1367 Millimeter, einem Nachlauf von 94 Millimeter und einem Lenkkopfwinkel von 65 Grad machen die Duke zum Kurvenstar. Die Reifengröße, vorn in der Dimension 110/70ZR17, hinten in 150/60ZR17, ist dabei mit Bedacht gewählt. Damit bleibt die Duke handlich, aber stabil und der Hinterreifen ist breit genug, um auch bei großer Schräglage noch genügend Auflagefläche zu bieten.

Weniger ist – manchmal – mehr

In den Monaten mit der 390 Duke kam es des Öfteren vor, dass ich morgens spontan zur kleinen Duke griff, obwohl direkt daneben ein wesentlich PS-stärkeres Bike parkte. Hätte jemand mir das vorher erzählt, hätte ich ihm einen Besuch beim Psychiater empfohlen. Umso intensiver grübelte ich über den Grund nach. Die Erklärung ist eigentlich simpel: Die Duke 390 überfordert nie, sie beschert einem dieses unbeschwerte Gefühl, jederzeit alles unter Kontrolle zu haben. Wenn die Kurve mal falsch anvisiert wurde, ist es ein Leichtes, den Kurs zu korrigieren. Man kann sich voll auf die Strecke konzentrieren und muss nicht wild gewordene Pferdeherden zügeln, die dich von der Straße katapultieren wollen.

Aber kann die 390 Duke auch mehr als nur zur Arbeit pendeln, flott durch die City wuseln und abends über die Hausstrecke toben? Den Beweis muss sie mit einer Tour in die Alpen antreten. Ein wasserfester Seesack wird auf dem schmalen Soziussitz verzurrt, was dank der soliden Haltegriffe einigermaßen gut funktioniert, ein Rucksack geschultert und los geht es Richtung Süden. Auf den qualitativ hochwertigen, aber mit 155,12 Euro nicht wirklich billigen Tankrucksack von KTM verzichte ich. Der Hersteller offeriert zwar Seitentaschen für die Duke, verlangt dafür aber inklusive des notwendigen Trägersystems satte 446,79 Euro. Jede Tasche fasst gerade mal 18 Liter, den Seesack gibt es für 19,99 Euro und bietet mit 50 Liter deutlich mehr Stauraum.