Machine Identification Code bei Laserdruckern

Zahlreiche Laserdrucker hinterlassen auf jedem Ausdruck ein Punktemuster, das die Identifizierung des Geräts erlaubt. Inzwischen weiß man mehr darüber.

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Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Klaus Schmeh
  • Oliver Kuhlemann
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Die US-Amerikanerin Reality Winner arbeitete 2017 seit einigen Jahren als Analystin bei einem US-Geheimdienst. Bei ihrer Arbeit stieß sie auf geheime Dokumente, die einen russischen Einfluss auf den Präsidentschaftswahlkampf im Jahr zuvor nahelegten.

Da sie diese Informationen der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, beschloss sie, sich als Whistleblowerin zu betätigen. Sie druckte die entsprechenden Seiten aus und schickte sie anonym per Post an die Nachrichten-Webseite The Intercept. Dort nutzte man das zugespielte Material für einen Enthüllungsartikel und bot die eingescannten Seiten im PDF-Format zum Herunterladen an.

Klaus Schmeh

Klaus Schmeh ist Berater bei Atos Cybersecurity Products, Buchautor und Blogger (www.schmeh.org).

Oliver Kuhlemann

Oliver Kuhlemann ist freier Kryptografie-Experte, Autor und Onlinepublizist. Er betreibt unter anderem die Website Kryptografie.de.

Bereits einen Tag nach Erscheinen des Artikels wurde Reality Winner verhaftet. Wie hatte die Polizei die Quelle der geleakten Daten so schnell herausgefunden? Da auf den gescannten Ausdrucken ein Machine Identification Code zu erkennen war, lag eine Vermutung nahe: Die Ermittler hatten mit diesem Code den Drucker ausfindig gemacht, auf dem die Blätter ausgedruckt worden waren, und waren über diesen auf die junge Analystin gestoßen.