Raumfahrt: Wo Mini-Satelliten auf harte physikalische Grenzen treffen

Um die Erde kreisen tausende Minisatelliten. Doch das Konzept lässt sich nicht einfach auf fremde Planeten übertragen. Der Grund sind harte Grenzen der Physik.

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Dieses computergenerierte Bild des Mars wurde aus Daten des Mars Global Surveyor erzeugt. , Nasa / JPL-Caltech

Dieses computergenerierte Bild des Mars wurde aus Daten des Mars Global Surveyor erzeugt.

(Bild: Nasa / JPL-Caltech)

Lesezeit: 19 Min.
Von
  • David W. Brown
Inhaltsverzeichnis

Es war der 26. November 2018. Bremsraketen drückten mit aller Kraft gegen den apricotfarbenen Marshimmel, um den InSight-Lander von mehr als 19 000 Stundenkilometern für eine sanfte Landung herunterzubremsen. Währenddessen beobachteten ihn zwei kleine Roboter im All. Obwohl sie nur so groß waren wie Müslischachteln und InSight selbst so groß wie ein Konzertflügel, war der Lander der einfachere Teil der Nasa-Mission. Seit den Siebzigern haben wir schon eine Menge großer Dinge zum Mars geschickt. Aber noch nie so kleine.

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Die beiden Sonden namens Mars Cube One (MarCO) dienten als Funkrelais, um die Telemetriedaten von InSight während der Landung zur Erde zu senden. Technisch gesehen war das nicht zwingend nötig – InSight funktionierte auch selbstständig. Trotzdem läuteten die beiden MarCOs ein neues Zeitalter ein. Sie kosteten zusammen weniger als 20 Millionen Dollar und waren damit die kleinsten und billigsten Objekte, die je über den Erdmond hinausgekommen sind. Solche Mini-Sonden wären eine attraktive Alternative zu milliardenschweren Flaggschiffen, die nur etwa alle 20 Jahre starten. Statt alles auf eine Karte zu setzen, könnte man für das gleiche Geld gleich einen ganzen Schwarm von Sonden bauen und das Risiko entsprechend breiter streuen.

Die Medien griffen die Vision auf. Das Wall Street Journal pries MarCO als Vorhut von "Schwärmen winziger Sonden, die das Sonnensystem durchstreifen". Die New York Times sah ein Potenzial für "ganze Flotten MarCO-ähnlicher Satelliten", die den Weltraum erkunden.