Künstliche Intelligenz: Eine Frage des Bewusstseins

Nicht nur Philosophen, sondern auch Kognitionswissenschaftler und Ingenieure beschäftigen sich mit der Frage, was nötig wäre, damit KI ein Bewusstsein erlangt.

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, Illustration: Stuart Bradford

(Bild: Illustration: Stuart Bradford)

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Mit dieser Einladung hatte David Chalmers nicht gerechnet. Als führende Autorität auf dem Gebiet des Bewusstseins reist Chalmers zwar regelmäßig um die Welt und hält Vorträge. Allerdings spricht er in der Regel auf akademischen Tagungen zu Philosophen – der Art von Menschen, die stundenlang darüber debattieren können, ob die Welt außerhalb ihres eigenen Kopfes real ist. Die jüngste Anfrage kam jedoch von den Organisatoren der Conference on Neural Information Processing Systems (NeurIPS), einer der größten Konferenzen für Künstliche Intelligenz weltweit.

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Der Hintergrund dieser Anfrage war, dass weniger als sechs Monate zuvor Blake Lemoine mit der Behauptung an die Öffentlichkeit gegangen war, dass LaMDA, eines der KI-Systeme seines Arbeitgebers Google, ein Bewusstsein erlangt habe. Lemoine wurde entlassen, und seine Behauptungen stellte Google als haltlos dar. Aber dann, im November 2022, kam ChatGPT.

Wenn es jemanden gibt, der über Künstliche Intelligenz und Bewusstsein sprechen kann, dann Chalmers. Der Philosoph beschäftigt sich seit rund 30 Jahren mit dieser Frage, hat mehrere Bücher dazu geschrieben und eine internationale Wissenschaftsvereinigung zum Studium des Bewusstseins mitbegründet.