An Apple vorbei: Spotify freut sich auf zwangsgeöffnetes iPhone

Ab März sollen Spotify-Nutzer Abos wieder bequem in der iOS-App abschließen können und weitere – bislang von Apple verbotene – Funktionen und Infos erhalten.

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iPhone mit Wassertropfen auf der Rückseite

(Bild: WDnet Creation/Shutterstock.com)

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Spotify plant weitreichende Änderungen für seine iPhone-App in Europa. Ab dem 7. März – zu diesem Termin gelten für Gatekeeper wie Apple die neuen Regeln des Gesetzes über digitale Märkte – werde die iOS-App deutlich besser, stellte der Streaming-Marktführer am Mittwoch in Aussicht. Nutzer sollen dann in der Lage sein, Abonnements wieder direkt in der App abzuschließen sowie andere Inhalte wie Audiobooks dort zu kaufen. Zudem will Spotify in der App über Preise und Rabattaktionen informieren.

Spezielle Apps wie "Spotify für Artists" sollen sich künftig auch direkt von der Webseite des Anbieters laden lassen – statt nur über Apples App Store.

Spotify-Abos sollen sich bald wieder in der iPhone-App abschließen lassen – direkt beim Anbieter.

(Bild: Spotify)

Seit vielen Jahren habe Apple all diese Dinge verboten, das sei schon "ziemlich verrückt", heißt es bei Spotify. Durch die neuen Vorgaben des Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act – DMA) könne man das jetzt ändern. Auch die bestehende "Bürde" von Apples für In-App-Käufe einbehaltener Provision in Höhe von 30 Prozent falle damit weg, schreibt der Streaming-Dienst und sieht "riesige Chancen" in diesen Änderungen. Außerhalb der EU werde Spotify auf dem iPhone aber weiterhin "frustrierende Blockaden" aufweisen.

Apples umstrittene Regeln, darunter das Schweigegebot zu billigeren Kaufmöglichkeiten im Web sowie die feste Vorgabe zur Verwendung der Apple-Bezahlschnittstelle, sind im DMA recht klar untersagt – hier wird Apple nur wenig Rangierspielraum bleiben. In den USA, Niederlanden und Südkorea, wo diese Vorgaben teils schon untersagt wurden, besteht der iPhone-Konzern aber darauf, dass Entwickler und App-Anbieter weiterhin Provision zahlen müssen – selbst wenn Kunden einen Einkauf per Link statt in der App im Web durchführen. Berichten zufolge gehen Regulierer in Niederlanden dagegen allerdings bereits vor.

Apple ist bereits von der EU als Gatekeeper eingestuft worden, iOS, App Store und der Apple-Browser Safari fallen als zentrale Plattformdienste unter die Regeln des neuen Gesetzes. Apple versucht derzeit noch per Einspruchsverfahren, die kleineren App-Läden auf seinen anderen Betriebssystemen wie iPadOS von den Regeln auszuklammern und den umfassenden Interoperabilitätsvorgaben des DMA zu entgehen.

Beobachter spekulieren, dass der Hersteller mit der kommenden iOS-Version 17.4 erste große Änderungen umsetzt, darunter die Option für Sideloading und alternative App-Läden. Spotify gehört zu den größten Kritikern von Apples App-Store-Regeln, zumal der Dienst in direkter Konkurrenz mit dem vorinstallierten Apple Music steht.

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(lbe)