Apple bewirbt Leder-Aus beim Zubehör, verabschiedet sich angeblich von FineWoven
Seit vergangenem Jahr hat Apple zahlreiche Lederprodukte aus dem Programm genommen – aus Ökogründen. Das Problem: Der Ersatz ist nicht adäquat. Ändert sich das?
FineWoven-Hülle mit deutlichen Gebrauchsspuren.
(Bild: Mac & i)
Apple ist stolz darauf, die meisten Lederprodukte aus seinem Angebot gestrichen zu haben. Dies sei nachhaltiger, diene dem Klimaschutz. Seit der vergangenen Woche bewirbt das Unternehmen den Schritt sogar in einer neuen TV-Reklame. Das Problem: Der Ersatzstoff, FineWoven genannt, ist keineswegs adäquat. Das aus recyceltem Kunststoff gefertigte Material zersetzt sich erstaunlich schnell und altert äußerst unschön. Zwar hat der iPhone-Hersteller gleich mehrere Supportdokumente veröffentlicht, in denen Käufer Pflegetipps erhalten. Doch das Grundproblem der schlechten Haltbarkeit lässt sich damit nicht beheben. Angeblich sieht das mittlerweile auch Apples Management ein: Gerüchten vom Wochenende zufolge wollen sie FineWoven entweder gründlich überarbeiten oder ganz einstellen.
Leder bleibt nach wie vor ein No-Go
Wie der bekannte Leaker und Apple-Prototypen-Sammler @Kosutami_Ito auf X schreibt, hätten Apples Lieferanten alle Produktionslinien für FineWoven "gestoppt und entfernt". Grund sei die schlechte Haltbarkeit. Allerdings plant der iPhone-Hersteller für seine Hüllen und Armbänder keine Rückkehr zu Leder. Stattdessen werde Apple demnächst zu einem anderen Material wechseln, "das wieder nicht Leder ist", so der Leaker.
Was an den Angaben dran ist, bleibt unklar – in der Vergangenheit lag @Kosutami_Ito bei seinen Prognosen allerdings mehrfach richtig. Apple kommentiert FineWoven grundsätzlich nicht, auch zu den Problemen mit dem Material gab es – bis auf den Hinweis auf die Supportdokumente – keine näheren Angaben, was bei dem Material das Problem ist. Ein Sprecher sagte gegenüber dem Wall Street Journal Ende Februar nur, die Hüllen des Unternehmens würden "nach höchsten Standards" entwickelt. "Die strapazierfähige FineWoven-Hülle aus Microtwill schützt das iPhone über Jahre hinweg."
Firma des Jahres, doch Kunden genervt
Apple hatte seine Lederprodukte offiziell im vergangenen September eingestellt – zusammen mit der Vorstellung von iPhone 15 und Apple Watch Series 9 / Ultra 2. Selbst Accessoires aus Tier vom Luxushersteller Hermès strich der Konzern aus seinem Angebot, auch wenn diese bei Hermès direkt weiterhin erhältlich sind. Aufgrund seiner Anti-Leder-Politik wurde Apple gar von der Tierrechtsorganisation Peta – bekannt durch radikale Aktionen – zur "Firma des Jahres" erklärt.
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Zuletzt hatte Apple mit seinem Farbwechsel beim Zubehör im Frühjahr keine neuen FineWoven-Produkte veröffentlicht – ein Zeichen dafür, dass das Ende des Materials droht. Joanna Stern, Autorin des Wall Street Journal, brachte ihre eigenen Erfahrungen auf den Punkt: "Die Ränder blättern ab, der Stoff ist zerkratzt wie eine alte CD, und er wird braun wie eine verfaulte Banane." All das passiert bei FineWoven bereits nach kurzer Zeit, wie auch die Mac & i-Redaktion nachvollziehen konnte.
Leaker Kosutami glaubt nun, dass es eine Art "Last Hurrah" für FineWoven geben wird – in Form einer letzten Kollektion mit neuen Farben. Wann diese erscheinen, ist unklar.
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(bsc)
