Apple öffnet US-App-Store: Digitale Güter frei verkaufbar, Provision bleibt

Kurz vor Öffnung des EU-App-Store ändert Apple auch seine US-Strategie. Dort dürfen Devs digitale Güter nun extern verkaufen. Doch Apple verdient weiter mit.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 40 Kommentare lesen
Der App Store auf dem iPhone

Icon des App Store auf einem iPhone.

(Bild: tre / Mac & i)

Lesezeit: 2 Min.

Apple öffnet den amerikanischen App Store – zumindest ein bisschen. Wie der Konzern am Dienstag im Rahmen einer neuen Variante seiner offiziellen App-Store-Regeln mitteilte, wird es künftig sogenannte Entitlement-Links geben, die Käufer digitaler Waren und Abonnements auch auf externe Websites leiten dürfen. Dort kann der Einkauf dann abgeschlossen werden. Der Haken an der Sache: Apple will auch dann noch eine Provision kassieren, die nur leicht günstiger ist als der Direktverkauf über den App Store. Das erinnert an eine ähnliche Maßnahme, die der Konzern aufgrund örtlicher Bestimmungen in den Niederlanden für bestimmte Apps umgesetzt hatte.

Das Aufsetzen eines Entitlement-Links, dessen API-Name "StoreKit External Purchase Link Entitlement (US)" lautet, ist reichlich komplex. So muss man diesen über ein eigenes Formular von Apple anfordern und dort diverse Angaben machen. Teilnehmer des Video Partner Program oder des News Partner Program, die sowieso schon geringere Provisionen zahlen, sind nicht berechtigt.

Der Entitlement-Link wird anschließend in Xcode konfiguriert und in die App eingebaut. Nutzer werden explizit mit einem "Disclosure Sheet" darauf hingewiesen – besser: gewarnt –, dass sie über eine externe Website einkaufen. Apple schreibt hier, man sei "nicht verantwortlich für Privatsphäre und Sicherheit" solcher Geschäfte.

Warndialog beim externen App-Store-Einkauf.

(Bild: Apple)

Die möglichen Einsparungen durch einen Entitlement-Link und den Verkauf über eine eigene Website fallen gering aus. Die Gesamtkosten bei regulären Apps liegen somit bei 27 Prozent (statt 30), bei Teilnehmern des Small Business Program, die maximal einen Jahresumsatz von einer Million US-Dollar haben dürfen, liegt die Quote bei 12 Prozent (statt 15). All das dürfte sich also nur dann lohnen, wenn man einen passenden Dienstleister findet, der sehr günstig ist.

Im Rahmen der Einführung des Systems in den Niederlanden gab es erste Anbieter, die an eigenen Systemen arbeiteten, so will etwa der bekannte Zahlungsanbieter Paddle mitmachen. Bei Apple gibt es für die hohe Provision ein "All-in-One"-Paket, das auch die Kreditkartentransaktionsgebühr einschließt. Das Thema Entitlement-Links dürfte sich allerdings schnell erledigt haben, da Apple in der EU ab dem 7. März Sideloading beziehungsweise alternative App Stores erlauben muss. Da hier der jeweilige Anbieter die gesamte Infrastruktur betreibt, dürfte es für Apple schwierig werden, eine Provision zu begründen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)