Auswahldialog auf EU-iPhones: Auch Browser Opera berichtet von Nutzerwachstum

Nach dem Browser Brave berichtet auch Opera, dass die Installationen sprunghaft angestiegen sind, weil Apple einen EU-Auswahldialog integrieren musste.

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Safari auf dem iPhone

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 2 Min.

Ein zweiter Browser-Hersteller freut sich über den in Europa erzwungenen Auswahldialog für Standard-Browser: Die Zahl der Neunutzer habe sich nach der Einführung des neuen Dialogs in Safari mit iOS 17.4 mehr als verdoppelt, wie Opera nun mitteilte. Besonders auf Apples Betriebssystem habe man einen Wachstumssprung gesehen, so der Hersteller – aber auch in Android seien dadurch neue Nutzer hinzugekommen. Dies unterstreiche, wie wichtig Regulierung für "Wettbewerbsgleichheit" sei und dass Nutzer "hungrig" nach neuen Browsern sind.

In einzelnen Ländern wie Frankreich sei die Anzahl neuer Opera-Nutzer auf iPhones dadurch vom 5. bis zum 7. März um über 400 Prozent gestiegen, in Deutschland um über 50 Prozent. Von welchen konkreten Download-Zahlen aus die Steigerung erfolgte, behielt Opera allerdings für sich, insofern sind die Angaben wenig aussagekräftig. Der konkurrierende Browser-Hersteller Brave hatte zuvor von einem Anstieg von knapp 8.000 Downloads pro Tag auf knapp 11.000 Downloads berichtet, eine Steigerung von unter 40 Prozent.

Um eine der Vorgaben des Digital Markets Acts (DMA) zu erfüllen, blendet Apples vorinstallierter Browser Safari nach Installation von iOS 17.4 beim ersten Öffnen den Auswahldialog an. Nutzer können dann direkt einen von zwölf aufgeführten Exemplaren wählen, herunterladen und zugleich als Standard-Browser festlegen. Apple zeigt eine Liste mit Zufallssortierung, die neben Safari außerdem elf der im vorausgehenden Jahr am meisten heruntergeladenen Browser im jeweiligen Land anzeigt.

Entwickler kritisierten auf einem DMA-Workshop am Montag, dass Apple es immer noch zu schwer mache, den Standard-Browser zu wechseln. Die entsprechende Einstellung sei tief versteckt in iOS und Safari blendet diese zudem aus, solange der Browser selbst als Standard eingerichtet ist. iOS-Nutzer können schon länger den Standard-Browser ändern, richtige Alternativen gibt es bislang aber nicht, weil alle im Unterbau auf Apples WebKit-Engine setzen müssen. Auch das ändert sich nun durch die neuen EU-Regeln.

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(lbe)