China: Massenzulassung von Online-Spielen nach Kursstürzen bei Herstellern

China hat eine Rekordzahl von Online-Spielen zugelassen. Das soll die Wogen glätten, nachdem eine strengere Regulierung Aktienkurse hatte einbrechen lassen.

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(Bild: Lord Beard/Shutterstock.com)

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Chinesische Behörden haben am ersten Weihnachtstag 105 Online-Videospiele zur Nutzung im Land freigegeben. Diese sehr hohe Zahl ist eine Reaktion auf abstürzende Aktienkurse der Online-Spielehersteller in den vergangenen Tagen, welche wiederum auf eine Ankündigung von strengerer Regulierung solcher Titel zurückzuführen ist. Chinas Behörde für Presse und Publikationen verkündete zu ihrer Entscheidung, sie unterstütze die Gamingbranche voll und ganz. 105 zugelassene Spiele sei die höchste Zahl an Freigaben seit anderthalb Jahren, berichtet die South China Morning Post (SCMP).

Die Aktienkurse mehrerer chinesischer Internet-Unternehmen waren gesunken, nachdem in der vergangenen Woche ein Regierungsentwurf für strengere Regeln bei der Vermarktung von Online-Spielen publik wurde. Der chinesische Internet-Konzern Tencent, einer der größten Anbieter von Online-Spielen, verzeichnete an der Hongkonger Börse am Freitag zeitweise einen Rückgang seines Aktienkurses um mehr als 15 Prozent. Der Aktienkurs des Konkurrenten NetEase brachen sogar um rund 20 Prozent ein. An der US-Börse Nasdaq fielen die NetEase-Aktienkurse um 16 Prozent.

Die Behörde teilte auf ihrem WeChat-Konto mit, die Genehmigungen sollten ein positives Signal sein, damit sich die Online-Spielebranche gesund entwickle und zum Wohlstand beitrage, berichtet die SCMP. Chinesische Behörden bemühen sich seit Jahren, stärker gegen die Folgen von Online-Spielsucht vor allem unter jungen Menschen vorzugehen. Anbieter von Online-Spielen sollten laut dem Entwurf verpflichtet werden, Ausgabenlimits festzulegen. Auch sollten bestimmte Anreizsysteme untersagt werden, wie etwa Belohnungen für tägliche Log-ins.

(tiw)