Dienstag: Neuer Chef bei Blackberry, KI-Allianz von Microsoft und Gewerkschaften

Kein Blackberry-Börsengang + Microsoft schult Gewerkschafter in KI + Rakuten-Chef gibt Interview + Atomgetriebenes Containerschiff + Strompreispolitik in China

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Kaputter Blackberry, dazu Text: DIENSTAG Blackberry, Microsoft, Rakuten-Chef, Atomantrieb & Solarenergie

(Bild: Matthew Hurts CC-BY-SA 2.0 / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Das frühere Mobilfunk- und heutige Software-Unternehmen Blackberry hat einen neuen Konzernchef. Der stoppt das letzte große Projekt seines Vorgängers. Microsoft startet die erste formelle Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften und der Technologiebranche im Bereich der KI und wird Beschäftigten Schulungen zum Umgang mit KI anbieten. Der Konzern stimmt zudem einem Gewerkschaftsvertrag über den Einsatz von KI zu. Und Rakuten-Chef Hiroshi Mikitani verspricht im Handelsblatt-Interview "demokratisierte Mobilfunknetze" dank Open-RAN – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

"Project Imperium" des bisherigen Blackberry-Chefs John Chen hatte das Ziel, den Wert der Aktien des früheren Mobilfunk- und heutige Software-Unternehmen zu steigern. Blackberry werde seine IoT-Sparte samt Kfz-Software abspalten und an die Börse bringen, so die Überlegung. Nach zehn Jahren als Blackberry-Chef hat sich Chen zur Ruhe gesetzt. Ein Nachfolger steht nun fest. Und der hat ganz andere Pläne. "Project Imperium" wird gestoppt und die Strategie geändert. Blackberry findet neuen Chef, storniert Spaltung mit Börsengang

Die Ausweitung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) in vielen Bereichen hat auf Seiten der Gewerkschaften Befürchtungen wachsen lassen, dies könne Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben und zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Auch wenn sich die Befüchtungen bislang nicht bewahrheitet haben; Neueinstellungen finden trotz KI-Boom und den damit verbundenen Anforderungen auch nicht statt. Nun haben Gewerkschaften in den USA und der US-Tech-Konzern Microsoft erstmals eine Zusammenarbeit und einen offenen Dialog über den Einsatz von KI vereinbart. Zudem hat Microsoft einem Gewerkschaftsvertrag über die Verwendung von KI zugestimmt, der den Beschäftigten ein Mitspracherecht beim Einsatz der Technologie einräumen soll. USA: Microsoft und Gewerkschaften mit "historischer" Zusammenarbeit bei KI

In der vergangenen Woche sorgte die Ankündigung des schwedischen Netzausrüsters Ericsson, für den Telekommunikationsriesen AT&T in den USA ein Open-RAN-Netz aufzubauen, für Aufsehen in der Telecom-Welt. Mit einem Volumen von rund 14 Milliarden US-Dollar ist es der bislang größte Open-RAN-Deal der Branche. Der neue Technologiestandard Open-RAN ermöglicht Mobilfunkanbietern, Antennen, Software und Server verschiedener Hersteller zu kombinieren. Der japanische Konzern Rakuten setzte 2020 in Japan mit seinem neuen Handynetz als einer der Ersten auf Open-RAN. Der deutsche Mobilfunkanbieter 1&1, der gerade sein noch überschaubares Open-RAN-Netz für Mobilfunkkunden freigeschalten hat, setzt beim neuen 5G-Netz auf Rakuten-Netzwerkarchitektur. In einem Interview mit dem Handelsblatt spricht Rakuten-Chef Hiroshi Mikitani nun über die Rolle von Open-RAN für Mobilfunknetzwerke. Rakuten-Chef Mikitani: Demokratisierte Netze mit Open-RAN

Trotz verschiedener Versuche haben sich Schiffe mit Kernenergieantrieb in der zivilen Schifffahrt bislang nicht durchsetzen können. Auf einer Schifffahrtsmesse in China hat eine staatliche Werft nun Pläne für ein großes, atomgetriebenes Containerschiff vorgestellt. Das KUN-24AP genannte Modell soll bis zu 24.000 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) transportieren können und nahezu klimaneutral sein, so die Ankündigung. Dem auf der "Marintec China" in Shanghai präsentierten Schiff werden aus verschiedenen Gründen durchaus Erfogschancen beigemessen, Containerschiffe mit Atomantrieb salonfähig zu machen. Chinesische Werft stellt großes, atomgetriebenes Containerschiff vor

Der massive Ausbau an Photovoltaik in China hat zuletzt dafür gesorgt, dass im Land mancherorts mittags zu viel Strom produziert wird, während nachts Elektrizität fehlt. Das soll sich ändern. Eine Mehrzahl der Provinzen und Regionen der Volksrepublik hat inzwischen vorgegeben, dass die Strompreise mittags gesenkt und in den Abend- beziehungsweise Morgenstunden erhöht werden. Die Änderungen am Strompreisregime weisen einmal mehr auf die gigantische Energiewende hin, die gegenwärtig in China passiert. Der Fokus beim Ausbau der Energieinfrastruktur dürfte sich hin zu Speichertechnik verschieben. China: Mit Strompreisunterschieden gegen Überproduktion bei Solarenergie

Auch noch wichtig:

  • In Internetforen häufen sich Berichte, dass ein kürzlich verteiltes Avira-Update Systeme unbenutzbar macht. Eine Deinstallation soll helfen. Avira-Update legt Systeme lahm

(akn)