Dienstag: Twitter schwänzt Schiedsverfahren, Netflix überarbeitet Werbestrategie
Rechtsstreit um Massenkündigungen + Netflix hat neue Werbestrategie + Mars-Helikopter meldet sich + Streit um Patientendaten + Neue Studie zu Supernova
Twitter drückt sich vor dem Rechtsstreit um Elon Musks Massenkündigungen und bleibt Schiedsgerichtsterminen in den USA fern. Dabei hat der Twitter-Eigner das Verfahren, das dem Unternehmen Vorteile gegenüber den Ex-Angestellten sichert, selbst erzwungen. Nach der Einführung werbefinanzierter Abos überarbeitet Netflix seine Werbestrategie. Dadurch sollen neue Werbepartner angelockt und die Einnahmen gesteigert werden. Und der Mars-Helikopter Ingenuity meldet sich nach 63 Tagen Funkstille zurück – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Seit der Twitter-Übernahme durch US-Milliardär Elon Musk ist der Kurznachrichtendienst selbst zur Dauernachricht geworden. Zuletzt hat Twitter überraschend Beschränkungen eingeführt, wie viele Posts pro Tag gelesen werden dürfen. Nun werden Twitter in mehreren Klagen in den USA zahlreiche Verstöße gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen vorgeworfen. Demnach warten Tausende von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Ende letzten Jahres gefeuert wurden, auf ausstehende Zahlungen. Twitter aber weigert sich, ein Schiedsverfahren zu führen. Dabei hat das Unternehmen selbst darauf gedrängt, dieses Verfahren zu nutzen, um offene Ansprüche zu klären. Rechtsstreit um Massenentlassungen: Twitter schwänzt Schiedsverfahren
Angesichts von Anzeichen einer Marktsättigung sucht der Streaminganbieter Netflix seit einiger Zeit nach neuen Wegen, Geld zu verdienen. Dazu gehören das Verbot von Account-Sharing und der neue werbegestützte Dienst. Mit den Werbe-Abonnenten verdient Netflix bereits mehr als mit Standard-Nutzerinnen und -Nutzern. In Frankreich haben Vertreter des US-Unternehmens laut einem Medienbericht Führungskräften der Werbebranche neue ausgefeilte Möglichkeiten für Markenwerbung vorgestellt. Damit sollen die Einnahmen gesteigert werden. Netflix überarbeitet seine Werbestrategie
Mehr als zwei Monate musste die US-Weltraumagentur NASA warten, um zu erfahren, ob Flug Nummer 52 des Mars-Helikopters Ingenuity geklappt hat. Die Pause kam wegen der Bedingungen vor Ort nicht unerwartet, hieß es nun. Denn für die Kommunikation mit der Erde ist Ingenuity auf den Rover Perseverance als Relays angewiesen. Nur dieser kann über Sonden im Orbit des Mars mit der Erde kommunizieren und Daten weiterleiten, beziehungsweise Befehle entgegennehmen. Vor wenigen Tagen hat die Kontaktaufnahme geklappt. NASA: Mars-Helikopter Ingenuity meldet sich nach 63 Tagen Funkstille zurück
In ihrem Entwurf für einen Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) will die EU-Kommission die Weiterverwendung von Informationen aus elektronischen Patientenakten "für Forschung, Innovation, Gesundheitswesen, Politikgestaltung und Regulierungszwecke" im großen Stil ermöglichen. Für diese sogenannte "Sekundärnutzung" hat die Kommission aber kein Widerspruchsrecht eingeplant. Das führt zum Streit mit dem EU-Parlament, das einen automatischen Zugriff durch Pharmakonzerne auf die sensiblen Daten zu verhindern sucht. EU-Verhandlungsführer: Automatischer Zugriff auf Patientendaten geht gar nicht
Der Rote Riesenstern Beteigeuze ist der Schulterstern des Sternbilds Orion und gehört normalerweise zu den hellsten am Nachthimmel. Mit einer massiven Verdunkelung und danach einer Aufhellung hat er zuletzt immer wieder für Aufsehen gesorgt. Dass Beteigeuze am Ende seines Lebens angekommen ist, darüber herrscht in der Forschung Einigkeit. Er könnte schon in wenigen Jahrzehnten explodieren – als erste Supernova in der Milchstraße seit mehr als 300 Jahren, hat nun ein japanisches Forschungsteam ausgerechnet. Zwar ist die Studie noch nicht unabhängig überprüft und zur Veröffentlichung angenommen worden, trotzdem sorgt sie bereits für Aufsehen und für Widerspruch in zentralen Punkten. Beteigeuze: Gewaltige Supernova doch viel näher als angenommen?
Auch noch wichtig:
- Apple wird künftige Generationen der True-Wireless-Ohrhörer wohl mit Gesundheitsfunktionen aufrüsten. Davor kommt der Umstieg auf USB-C. AirPods Pro 3 und AirPods 4: Wie es mit Apples In-Ears weitergeht
- Mit einem Headset für 3.500 US-Dollar ziele Apple auf "das richtige Käufersegment", meint Oculus-Gründer Palmer Luckey. VR müsse erst begehrenswert und dann bezahlbar werden. Vision Pro: Oculus-Gründer lobt Apples Hochpreisstrategie
- Das OVG Hamburg hat das Verfahren über die Biometriesuche der Polizei nach Gewalttätern beim G20-Gipfel eingestellt und die Kosten der Innenbehörde auferlegt. Hamburg: Finale im Streit über G20-Randalierer-Fahndung mit Gesichtserkennung
- Wie die Plattentektonik angefangen hat, ist noch unklar. Klar ist, dass sie wichtig für das Leben ist. Womöglich haben erst Lebewesen Starthilfe gegeben. Erdgeschichte: Mikroorganismen haben womöglich Plattentektonik in Gang gesetzt
- Apple packt es auch in diesem Jahr nicht, alle angekündigten Funktionen des neuen Mobilbetriebssystems zum Start im September auszuliefern. iOS 17: Auf welche Funktionen wir anfangs noch warten müssen
- Das zweite Quartal 2023 ist für Tesla viel besser gelaufen als erwartet, die Produktion belief sich auf 480.000 E-Autos. Das Tempo soll so hoch bleiben. Elektroauto: Tesla fertigt und verkauft deutlich mehr Autos als erwartet
- Ihren gemeinsamen Kommunikationsbericht 2022 haben die österreichischen Regulierungsbehörden für Medien, Telekommunikation und Post, TKK, PCK und RTR, veröffentlicht.
(akn)