Display-Test: Kindle Fire HDX 7 schlägt iPad mini und Nexus 7

Das Android-Tablet Amazon Kindle Fire HDX 7 stellt sich in den Display-Tests des c't-Labors als Hingucker heraus: Mit umfangreicher Farbdarstellung und stabilem Blickwinkel übertrifft es die Konkurrenten iPad mini und Nexus 7.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Full-HD-Auflösung haben Nexus 7 und iPad mini auch, doch die Farbwerte und Blinkwinkelstabilität des Amazon Kindle Fire HDX 7 erreichen sie nicht.

(Bild: Amazon)

Seit etwa einem Jahr verkauft Amazon in Deutschland auch Tablets unter eigenem Namen. Mit dem Kindle Fire HDX 7 und HDX 8 sind nun die neuen Modelle auch hierzulande erhältlich und auch bereits im c't-Labor zum Test eingetroffen. Ihre direkten Konkurrenten heißen Apple iPad mini mit sogenanntem Retina Display und Google Nexus 7 mit Full-HD-Anzeige – auch sie mussten sich den Tests im Labor unterziehen. Wir haben die Bildschirme der vier Geräte genauer unter die Lupe genommen und verglichen. Das Ergebnis: In der Tablet-Kompaktklasse übertrifft das HDX 7 alle drei Nebenbuhler.

Die Messwerte des LCDs erinnern an die Eigenschaften einer AMOLED-Anzeige: Der Farbraum übertrifft die Vorgaben für sRGB, vor allem Grün gibt das HDX 7 besser wieder als es der Standard vorschreibt. Für die weit höheren Ansprüche von AdobeRGB reicht es aber noch nicht. Der mögliche Betrachtungswinkel ist so groß, dass es fast egal ist, aus welchem Winkel man die Anzeige betrachtet. Erst ab einem Winkel von 60 Grad sinkt der Kontrast unter den kritischen Wert von unter 600:1. Mit 1670:1 ist der Kontrast zudem außergewöhnlich hoch und sorgt für kräftige Schwarzwerte.

Auf weißen Buchseiten ist der blaue Schimmer der Hintergrundbeleuchtung besonders gut zu erkennen.

Anstatt weißer LEDs verwendet Amazon eigener Aussage nach blaue Leuchtdioden für die Hintergrundbeleuchtung. Das ist ungewöhnlich, soll aber laut des Hersteller eine genauere Farbdarstellung ermöglichen und 20 Prozent Energie sparen. Ob die Technik wirklich zu den guten Messwerten führt, können wir nicht nachprüfen. Jedoch fällt bei hellen Bildinhalten – wie weiße Buchseiten – ein leichter blauer Schimmer am Rand des Bildschirms auf. In der Redaktion gehen die Meinungen darüber auseinander, ob das beim Lesen und Surfen stört.

Auch wenn die anderen Modelle nicht diese Spitzenwerte erreichen, liefern sie alle gute Ergebnisse. Google und Amazon scheinen beim selben Bildschirmhersteller einzukaufen, denn die Displays des Kindle Fire HDX 8 und Nexus 7 weisen fast die gleichen Messwerte auf und zeigen praktisch die gleiche Blickwinkelabhängigkeit. Den sRGB-Farbraum decken sie beide ab und schießen beim Grün sogar noch ein kleines bisschen darüber hinaus. Auch beim Kontrast liegen sie mit rund 1300:1 vor den meisten anderen Tablets.

Wer beim Farbraum und Kontrast hinterherhinkt, ist das iPad mini, dessen Display sRGB nicht ganz abdeckt und vor allem bei Rot und Grün schwächelt. Der Kontrast von 979:1 liegt deutlich hinter Nexus 7 und den Kindles.

Was die Amazon-Tablets für ihren Kampfpreis sonst noch drauf haben und ob man sich mit Amazons Vorstellung von Android abfinden kann, lesen sie ab dem 30.11. in der c't 26/13.

Update 21.11.13: Der für das Nexus 7 zuvor angegebene Kontrast gehörte zur ersten Version des Tablets. Der Wert wurde für die aktuelle Full-HD-Variante korrigiert.

Amazon Kindle Fire HDX 7 im Display-Labor (3 Bilder)

Amazon Kindle Fire HDX 7 im Display-Labor

Farbraum

Amazon Kindle Fire HDX 8.9 im Display-Labor (3 Bilder)

Amazon Kindle Fire HDX 8.9 im Display-Labor

Farbraum

Google Nexus 7 (HD) im Display-Labor (3 Bilder)

Google Nexus 7 (HD) im Display-Labor

Farbraum

Apple iPad mini mit Retina-Display im Display-Labor (3 Bilder)

Apple iPad mini mit Retina-Display im Display-Labor

Farbraum

(hcz)