Donnerstag: Boeing doch ohne Satelliten-Netz, Wework wohl kurz vor Insolvenz

Boeings Millionen-Verzicht + Weworks Finanzkrise + Paypals Wachstum + Linux' neuer Scheduler + Windows' 23H2-Update + #heiseshow zu Apple, DB-Mobilfunk & Word

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Satellit über der Erde; Donnerstag: Boeing-Storno, Wework-Probleme, Paypal-Wachstum, Linux-Scheduler, Windows-Update & #heiseshow

(Bild: Andrey Armyagov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

147 Satelliten wollte Boeing für ein eigenes Netz in Umlaufbahnen bringen. Doch jetzt macht das Unternehmen einen Rückzieher. Das Storno kostet eine Millionenstrafe. Um Millionen geht es auch beim Gemeinschaftsbüro-Vermieter Wework. Allerdings fehlen die Millionen, sodass die Firma kurz vor einem Insolvenzantrag stehen soll. Gläubiger gewähren schon die zweite Nachfrist, aber Wework weiß sich vielleicht nur durch gesetzlichen Gläubigerschutz zu retten. Dagegen steigert Paypal Umsatz und Transaktionsvolumen, verzeichnet aber Gewinnrückgang. Der Bezahldienst darf künftig in Großbritannien Kryptogeld-Dienste anbieten, die Börse begrüßt die aktuellen Entwicklungen bei Paypal – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Boeing sagt sein eigenes Satelliten-Netz ab und zieht sich mit einer Strafzahlung von 2,2 Millionen US-Dollar aus der Affäre. Dabei hatte sich Boeing viereinhalb Jahre lang bei der US-Regulierungsbehörde FCC um die notwendigen Frequenzrechte bemüht, und sie vor fast genau zwei Jahren endlich erhalten. Ein 147 Satelliten umfassendes Netz für Internet-Zugang sollte Boeing binnen neun Jahren in Umlaufbahnen bringen. Daraus wird nichts, Boeing wird das Satelliten-Projekt nicht umsetzen. Die Frequenzrechte hat der Konzern bereits im September zurückgegeben. Das Unternehmen hätte noch länger zuwarten können, hält das aber für unverantwortlich: Boeing baut doch kein eigenes Satelliten-Netz.

Dem defizitären Gemeinschaftsbüro-Anbieter Wework geht das Geld aus. Im August hat die Firma gewarnt, dass sie ihre Geschäfte vielleicht nicht wird fortführen kann. Anfang Oktober setzte sie ihre Zinszahlungen an Gläubiger aus, die 30 Tage Nachfrist gewährten. Nach deren Ablauf gewährten diese eine weitere Frist, diesmal aber nur für sieben Tage. Das Unternehmen versucht nach eigenen Angaben, seine Verträge zur Anmietung der Immobilien herunterzuhandeln. Doch nun sei bald Ende Gelände, sagt das Wall Street Journal. Einst von Investoren mit 47 Milliarden US-Dollar bewertet, arbeite Wework jetzt an seinem eigenen Insolvenzantrag: Wework ringt ums finanzielle Überleben.

Besser geht es Paypal, das im vergangenen Quartal seinen Umsatz erneut steigern konnte. Der Gewinn ist gegenüber dem Vorjahr aber etwas gefallen. Der Bezahldienst registrierte mehr Transaktionen insgesamt, wobei auch mehr Aktionen pro Nutzer verzeichnet wurden. Dadurch stieg das Transaktionsvolumen weiter an, obwohl die Anzahl aktiver Paypal-Konten im Jahresvergleich etwas zurückgegangen ist. Neben dem Heimatmarkt der USA darf Paypal seinen Nutzern künftig auch in Großbritannien den Handel mit Kryptowährungen anbieten, die britische Finanzaufsichtsbehörde hat die entsprechende Zulassung erteilt: Paypal mit höheren Umsätzen und mehr Transaktionen, aber weniger Gewinn.

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Beim letzten Linux-Kernel-Release des Jahres stehen Performance und Optimierung im Vordergrund. Mit dem Austausch des Standard-Schedulers nach 15 Jahren packen die Kernel-Entwickler einen essenziellen Teil des Kernels an. Die Programmierer ringen sich durch, Hardware-Sicherheitsfeatures zu nutzen und steigern die asynchrone I/O beträchtlich. Bei den Dateisystemen gibt es Verbesserungen, aber auch wehmütiger Abschied gehört zum neuen Linux-Release. Wichtiger für die Performance ist allerdings der neue Scheduler, insbesondere in hochgradig mit vielen parallelen Prozessen belasteten Systemen: Linux 6.6 bringt neuen Scheduler.

Das Windows 11 Funktions-Update geht weniger tief als der neue Linux-Scheduler, aber die Version 23H2 ist endlich für alle verfügbar. Microsoft hat die Aktualisierung in der Nacht zum Mittwoch freigegeben. Windows Update soll es auf die Rechner laden und installieren, zumindest, wenn kein Microsoft bekanntes Problem auf der Maschine besteht. Dies scheint auf mehreren unserer Testrechner jedoch der Fall zu sein, dort wird das Update noch nicht angeboten. Es handelt sich um ein kumulatives Update, das wie die monatlichen Sicherheitsupdates installiert wird: Windows 11 2023-Update ist jetzt für alle da – oder auch nicht.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über Apples neue Macs. Malte war in den USA und hat alle Infos zu Apples Keynote mitgebracht, also zum neuen iMac, den neuen MacBooks und den M3-Chips. Ein anderes Thema ist der Plan der Deutschen Bahn, Fenster in Zügen für besseren Mobilfunkempfang nachzulasern, für 50 Millionen Euro. Ist das eine gute Idee oder hätte es günstigere Alternativen gegeben? Zudem sprechen wir über den 40. Geburtstag von MS Word und dessen Erfolgsrezept. Obwohl das Textprogramm nicht direkt als großer Erfolg begann und auch heute noch reihenweise Nutzer in die Verzweiflung treibt, ist Microsoft Word seit vielen Jahren Marktführer. Darum geht es heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Apple-Keynote, die DB und der Mobilfunk, 40 Jahre Word.

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(fds)