Donnerstag: Influencer wegen Millionenbetrug angeklagt, LG stoppt LCDs in Korea

Anlagebetrug von Influencern + OLED statt LCD bei LG + Meta angeklagt in Afrika + Kritik an Web3 und Metaverse + FAQ zum KI-Chatbot + #heiseshow zu Mastodon

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Frau hält Handy mit IG-Bild

(Bild: Kicking Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Mit 1000 Prozent Profit pro Jahr zum Multimillionär: Dahinter steckt Anlagebetrug mittels Podcast und Social Media, sagen US-Behörden. Es geht um 114 Millionen Dollar, um die Podcast-Betreiber und Influencer ihre Fans und Follower betrogen haben sollen. Derweil lässt LG Display die LCD-Fertigung im heimischen Korea noch dieses Jahr auslaufen. Der Fokus verschiebt sich auf OLED-Technik, aber LG produziert günstigere LCDs weiterhin in China. Meta steht hingegen im Visier zweier Äthiopier und von Experten im Bundestag. In Südosten Afrikas soll Facebook nicht genug gegen Gewaltaufrufe getan haben und Experten warnen vor "toxischer Technik" wie etwa Web3 und Metaverse – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Eine Anklage und eine Klage gegen die Betreiber des größten US-Börsen-Podcasts und weitere Influencer sorgen für Aufsehen: Seit Anfang 2020 sollen die acht jungen Männer Aktien beworben haben, nur um sie teurer verkaufen zu können. Die als "Pump and Dump" bekannte Betrugsform ist nicht neu, soll hier aber mit Millionen Followern eines Podcasts, diverser Twitter-Konten und Discord-Kanälen neue Ausmaße erreicht haben. Die Anklage fordert zusätzlich zu strafrechtlichen Verurteilungen 114 Millionen US-Dollar, der laut Anklage Mindestbetrag der ungerechtfertigten Bereicherung: Podcast-Stars und andere Influencer wegen Aktienbetrugs angeklagt.

LG Display wird in Kürze die Produktion von LC-Displays für Fernsehgeräte im heimischen Korea einstellen. Der Grund sei die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit mit chinesischen Konkurrenten, die günstigere Panels herstellen können. Der koreanische Konzern will sich indessen auf OLED-Technik konzentrieren, aber in China selbst noch weiter eigene LCDs produzieren. LGs Produktionsstopp kommt früher als erwartet, denn der Konzern hatte das LCD-Ende in Korea erst für nächstes Jahr vorgesehen: LG Display schließt die LCD-Produktion für Fernseher in Korea.

Zwei Äthiopier haben eine Klage gegen Meta eingereicht, die dem Facebook-Konzern das Schüren von Hass und Gewalt während Äthiopiens Bürgerkrieg vorwirft. In der Anklageschrift wird Facebook vorgeworfen, Hass und Gewalt zu verbreiten, um Werbegewinne zu erzielen. Meta habe versäumt, ausreichend Personal bereitzustellen, um Inhalte in afrikanischen Sprachen ordnungsgemäß zu moderieren. Folglich hätten Facebook-Posts "Konflikte angefacht und Menschen getötet, [...] insbesondere während des Bürgerkriegs in Äthiopien, der etwa 500.000 Menschen das Leben gekostet hat": Meta wegen Gewalt-Schürens im Äthiopien-Krieg angeklagt.

Unter den Begriffen Web3 und Metaverse werden derzeit Konzepte zur Weiterentwicklung des Internets auf Basis von Blockchain-Anwendungen wie Kryptowährungen und 3D-Avataren diskutiert. Die Mehrheit der Sachverständigen beäugte diese Bestrebungen bei einer Anhörung im Digitalausschuss des Bundestags am Mittwoch sehr kritisch. Der Forschungsdirektor des Virtual-Reality-Studios ART+COM bezeichnete es als "kompletten Wahnsinn", extrem kritische persönliche Daten technischer Infrastruktur zu überlassen, die die Nutzer gar nicht beherrschen könnten: Experten warnen Bundestag vor "toxischer" Technik wie Web3 und Metaverse.

Der Chatbot ChatGPT hat einen neuen KI-Hype im Netz ausgelöst. Vor allem auf Twitter kursieren aktuell Screenshots mit Nutzereingaben und plausibel klingenden Antworten der KI. In einigen Hottakes verkünden manche Twitternutzer gleich das Ende von Stack Overflow, Google oder allen Berufen, die was mit Text zu tun haben. Der KI-Chatbot soll menschliche Texteingaben verstehen und möglichst natürlich antworten. Zudem kann er Gedichte schreiben, Tweets verfassen, Codezeilen ausgeben, Texte zusammenfassen und vieles mehr: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen KI-Chatbot ChatGPT.

Seit Elon Musk Twitter übernommen hat, ist auf der Twitter-Alternative Mastodon so viel los wie nie. Zwar gab es dort immer wieder Wellen mit vielen Neuanmeldungen, aber die waren zumeist kurzlebig, ansonsten blieben die Alteingesessenen weitgehend unter sich. Das scheint jetzt anders und das immense Wachstum bedeutet für die Instanzen, aus denen sich das Netzwerk zusammensetzt, viel Arbeit. Wir lassen uns erklären, wie die aussieht und wie es weitergehen könnte. Darüber und viele weitere Fragen sprechen wir heute live ab 12 Uhr mit Leah Oswald und Tobias Kunze von der bekannten Instanz chaos.social in einer neuen Folge der #heiseshow: Hinter den Kulissen von Mastodon – welche Arbeit eine Instanz macht.

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