Donnerstag: Kindesmissbrauch auf Facebook, Meta mit eigenem KI-Bildgenerator

USA gegen Meta wegen Kindesmissbrauch + KI-Bilder von Meta + Milliarden für EU-Cloud + AMDs KI-Beschleuniger gegen Nvidia + Ryzen 8000 für Laptops + #heiseshow

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Symbolische Medienflut über Stadt; Donnerstag: USA gegen Meta wegen Kindesmissbrauch + KI-Bilder von Meta + Milliarden für EU-Cloud + AMDs KI-Beschleuniger gegen Nvidia + Ryzen 8000 für Laptops + #heiseshow

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Schwere Vorwürfe erhebt eine neue Klage gegen Meta Platforms und Mark Zuckerberg. Eine Untersuchung in den USA hat jede Menge Kinderpornos und -prostitution auf Facebook und Instagram ermittelt, das Ausmaß sei größer als selbst bei Pornhub und OnlyFans. Derweil bietet Meta seinen KI-Bildgenerator nicht mehr nur im Messenger, sondern als eigenes Tool im Web an. Unsichtbare Wasserzeichen sollen Urheberschutz gewährleisten, aber bislang ist "Imagine mit Meta AI" nur in den USA und auch nur mit einem Meta-Konto nutzbar. In Europa nimmt ein EU-Programm für eine industrielle Cloud Gestalt an. Unter den Beteiligten sind die Deutsche Telekom, Orange, SAP, Siemens und Telefónica, die Cloud-Infrastrukturen und -Services der nächsten Generation aufbauen sollen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

"Unsere Untersuchung der Sozialen Netzwerke Metas zeigt, dass sie kein sicherer Raum für Kinder, sondern vielmehr erste Adresse für Täter sind, um Kinderpornografie zu handeln und Sex mit Minderjährigen anzubahnen", kritisiert Raúl Torrez, Justizminister des US-Staates New Mexico. Er führt im Namen des Staates Klage gegen Meta Platforms und dessen Chef und größten Aktionär, Mark Zuckerberg. Damit möchte er die Beklagten "zur Verantwortung ziehen, wenn sie Profit über die Sicherheit von Kindern stellen". Bestimmte Kindesmissbrauchs-Inhalte seien bei Facebook und Instagram zehnfach häufiger als bei Pornhub und OnlyFans: New Mexico verklagt Zuckerberg wegen viel Kindesmissbrauch auf Facebook.

Meta Platforms verbreitet gleichzeitig positive Neuigkeiten und hat mit "Imagine" einen eigenen KI-Bildgenerator vorgestellt, der per Künstlicher Intelligenz aus Textvorgaben Bilder erzeugt. Imagine basiert auf demselben Foundation-Modell von Meta AI wie der Ende September präsentierte Bildgenerator namens Emu, der aber lediglich für Instagram und im Messenger des Facebook-Konzerns erstellte Bilder genutzt wird. Imagine ist dagegen ein Web-Tool, das allerdings zunächst nur in den USA verfügbar ist. Die aus Vorgaben in natürlicher Sprache erzeugten hochauflösenden Bilder werden entsprechend gekennzeichnet und mit unsichtbaren, nicht zu entfernenden Wasserzeichen versehen: Meta bringt mit "Imagine" eigenständigen KI-Bildgenerator.

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1,2 Milliarden Euro für Cloud-Infrastrukturen und -Services (CIS) der nächsten Generation genehmigt die EU-Kommission. Kernziel ist, zentrale und dezentrale Rechenkapazitäten unterschiedlicher Akteure auf einer gemeinsamen, offenen Technikbasis zusammenführen. Das soll anbieterunabhängige Datenverarbeitung in Echtzeit über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg ermöglichen. Im Brüsseler Amtsdeutsch handelt es sich um ein "wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse" (IPCEI). Das Projekt, das durch die Subvention private Investitionen im Umfang von 1,4 Milliarden Euro mobilisieren soll, umfasst 19 Vorhaben von ebenso vielen Unternehmen: 1,2 Milliarden Euro für "bahnbrechende Technologien" im EU-Cloud-Großprojekt.

Der KI-Hypetrain läuft weiter unter Volldampf und (nicht nur) AMD will sich seine Chancen auf ein möglichst großes Stück von diesem Kuchen wahren. Für Beschleuniger in Rechenzentren – inklusive Grafikchips und FPGAs – erwartet die Firma nach wie vor einen 150 Milliarden US-Dollar schweren Markt im Jahr 2027. Das bekräftigte AMD auf der "Advancing AI" getauften Informationsveranstaltung im kalifornischen San José erneut. Dazu gibt es Details und Leistungsdaten der zuvor bereits angekündigten Instinct MI300-Beschleuniger, die auch aufgrund des bis zu 192 GByte großen Speichers gut gegen Nvidias H100 und zum Teil auch GH200 abschneiden sollen: AMDs KI-Beschleuniger MI300A/X sollen Nvidias H100 deutlich schlagen.

Neben Produkten für Rechenzentren hat AMD auch seine Prozessorbaureihe Ryzen 8040 alias Hawk Point für Notebooks vorgestellt. Wer sich an AMDs Chiffrierung erinnert, ahnt es bereits: Die heute vorgestellten Modelle sind Neuauflagen der Ryzen 7040 mit Zen-4-Architektur und RDNA-3-GPU. In Sachen KI-Beschleunigung gibt es trotzdem ein ordentliches Leistungsplus. Die Modelle mit aktiviertem "Ryzen AI"-Block schaffen jetzt 16 statt 10 Teraoperationen pro Sekunde (TOPS). Praktisch soll das 40 Prozent mehr Performance beim Llama-2-Modell und beim Errechnen von Bildern bringen. Größere Änderungen am Silizium gibt es nicht, die Serien Ryzen 8040 und 7040 verwenden die gleichen Chips: AMD stellt seine ersten Ryzen-8000-Prozessoren vor.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über den Vergleich von Eliza und ChatGPT 3.5. Dieser zeigt, dass auch ChatGPT offenbar das Zeug zum Mensch fehlt, denn das 60-er-Jahre-Programm war besser in einem Online-Turing-Test. Ganz neu ist der Trailer von GTA 6, das im Jahr 2025 erscheinen soll und mit dem Rockstar Games an frühere Erfolge anknüpfen will. Wir erläutern, ob der erste Trailer einen vielversprechenden Vorgeschmack gibt. Derweil gehen Instagram und Facebook Messenger wieder getrennter Wege, nachdem die App-übergreifende Kommunikation 2020 noch gefeiert wurde. Was dahinterstecken könnte, diskutieren wir heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: ChatGPT im Turing-Test, "GTA 6", Meta trennt seine Messenger.

Auch noch wichtig:

(fds)