Donnerstag: Meta mit sinkendem Umsatz, Indien gegen Googles Bezahl-Strategie

Metaverse trübt Meta-Ergebnis + Indien-Bußgeld für Google + Emissionen bei Streaming + Piraten für Quick Freeze + Börsenstart von Mobileye + Hyperloop-heiseshow

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(Bild: PopTika/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der Facebook-Konzern Meta kämpft mit anhaltendem Umsatzrückgang. Milliarden-Kosten für das Metaverse und sinkende Werbeeinnahmen bringen Mark Zuckerberg nicht von seinem Kurs ab. Trübe Aussichten treiben Anleger aber davon. Indien hat Google hingegen mit einem Bußgeld in dreistelliger Millionenhöhe belegt, denn Googles Verbot alternativer Zahlungswege im Play Store ist auch in Indien illegal. Zu Googles Geschäften gehört auch Video-Streaming und dies soll laut einer Analyse durchschnittlich 42,7 Gramm CO₂-Äquivalente emittieren. Allerdings hänge viel vom Endgerät ab – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Umsatzrückgang beim Facebook-Konzern Meta hat sich im vergangenen Quartal beschleunigt. Zugleich steigen die Kosten – und die Entwicklung virtueller Metaverse-Welten verschlingt bei unklaren Erfolgsaussichten weiter Milliarden. Den Anlegern gefällt das alles gar nicht: Die Meta-Aktie sackte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund ein Fünftel ab. Die Verluste weiteten sich dabei noch aus, während Gründer und Chef Mark Zuckerberg seinen Kurs verteidigte: Facebook-Konzern Meta mit zweitem Umsatzrückgang in Folge – Aktie stürzt ab.

Wie Meta leidet auch Google unter sinkenden Werbeeinnahmen, aber Bußgelder wie jenes in Indien kommen noch hinzu. Denn die indische Wettbewerbsbehörde (CCI) wirft Google vor, seine dominante Marktposition bei Android und Play Store auszunutzen, um auch andere Märkte zu dominieren. Die CCI stellt mehrere illegale Praktiken fest und bestraft den Datenkonzern mit sieben Prozent des durchschnittlichen relevanten Jahresumsatzes. Das macht vorläufig umgerechnet 114 Millionen Euro Bußgeld: Indien bestraft Google für Abrechnungszwang im Play Store.

Intensive Nutzung von Streaming-Diensten führt zu erheblichem Stromverbrauch. Die Folge: Die Effizienzsteigerungen aus Digitalisierung führen nicht oder nur teils zu weniger Emissionen (Rebound-Effekt). RTL Deutschland hat ausgerechnet, dass eine Stunde RTL+-Streaming im Durchschnitt zum Ausstoß von 42,7 Gramm CO₂-Äquivalenten führt. Die Berechnung bezieht sich auf die gesamte Auslieferkette, wenn jemand RTL+ mit einer durchschnittlichen Datenrate von 5,43 MBit/s nutzt. Viel hänge vom Endgerät ab beim CO₂-Ausstoß bei RTL+: 1 Stunde Streaming entspricht 150 Meter Autofahrt.

Überraschende Reaktionen löst der Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) aus, der auf das Quick-Freeze-Verfahren als Alternative zur anlasslosen Vorratsdatenspeicherung setzt. So fordert der EU-Abgeordnete Patrick Breyer (Piratenpartei) zwar "eine schnelle Zustimmung" der SPD zu der Initiative. Zugleich zeigt sich der jahrelange Kämpfer gegen das verdachtsunabhängige Protokollieren von Nutzerspuren offen dafür, das Vorhaben spätestens im parlamentarischen Verfahren leicht zu verschärfen: Piraten-Abgeordneter ist offen für Verschärfung des Quick-Freeze-Gesetzentwurfs.

Intels Roboterauto-Tochter Mobileye hat bei ihrem Börsengang die Aktien über der angepeilten Preisspanne verkaufen können. Der Ausgabepreis je Aktie lag am Mittwoch zum Handelsbeginn an der US-Technologiebörse Nasdaq mit 21 US-Dollar bereits über der angepeilten Preisspanne von 18 bis 20 Dollar. An der Börse schnellte der Kurs bis auf knapp 29 Dollar nach oben, das waren gut 38 Prozent mehr als der Ausgabepreis. Intel profitiert davon, denn der Chipkonzern wird weiter die Aktienmehrheit behalten: Intels Autotochter Mobileye wird Aktien zum höheren Preis los.

Eine andere Art des Personenverkehrs soll das futuristische Hochgeschwindigkeitstransportsystem Hyperloop werden, für das in München eine Teststrecke gebaut wird. Durch eine Betonröhre mit Vakuum soll eine Transportkapsel in Originalgröße weitgehend ohne Luftwiderstand geschickt werden. Dabei sollen Aspekte wie Sicherheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des Konzepts erforscht werden. Viele auch ganz grundlegende technische Fragen zum Hyperloop sind aber noch immer nicht beantwortet. Diese und die Pläne in München besprechen wir mit dem Leiter des Projekts heute live ab 12 Uhr in der #heiseshow: Hyperloop – futuristisches Konzept oder unrealistische Vision?

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