Wärmepumpenhersteller Stiebel Eltron übernimmt Mitarbeiter von Continental
Ein Qualifizierungsprogramm erleichtert Continental-Beschäftigten den Branchenwechsel. 300 Mitarbeiter sollen relativ reibungslos übernommen werden können.
(Bild: I AM NIKOM/Shutterstock.com)
Mehr als 200.000 Fachkräfte fehlen für die Energiewende, heißt es in einer Studie von 2022. Auf der anderen Seiten ist abzusehen, dass Automobilzulieferer künftig viel qualifiziertes Personal entlassen werden. Wie man die beiden Arbeitsmärkte zusammenbringt, soll nun ein Projekt im niedersächsischen Gifhorn zeigen.
Dort will Continental sein Werk für Brems-, Stabilitäts- und Fahrwerksysteme schrittweise bis Ende 2027 schließen. Die Gründe seien "gestiegener Kostendruck" und "rückläufige Märkte". 300 der aktuell 950 Mitarbeiter könnten nun relativ reibungslos die Branche wechseln. Der Wärmepumpenhersteller Stiebel Eltron mit Hauptsitz im niedersächsischen Holzminden will sowohl Produktionsflächen als auch Personal von Continental übernehmen. In einem neu eröffneten Standort des Continental-eigenen Weiterbildungsinstituts sollen die Arbeitskräfte umgeschult werden.
Stiebel Eltron: "Gute Passung zu unseren Anforderungen zu erwarten"
Bereits ab 2025 sollen in einer ehemaligen Continental-Halle die Edelstahl-Innenmodule für Wärmepumpen hergestellt werden. Nach und nach will Stiebel Eltron dann insgesamt fünf der sieben Hallen übernehmen. Auch andere Betriebe aus der Region hätten Interesse bekundet, berichtet der "Tägliche Anzeiger". Angesichts des Fachkräftemangels werde man am Ende wohl sogar mehr Angebote für die Mitarbeiter haben als man brauche.
Die Dauer der Qualifizierung variiere stark "in Abhängigkeit von den bereits vorhandenen Fähigkeiten oder der zukünftig auszuübenden Tätigkeit", teilt Stiebel Eltron auf Anfrage mit. Die Bandbreite reiche von der "Einarbeitung in neue Fertigungsabläufe über zertifizierte Zusatzqualifikationen (beispielsweise Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten oder Schweißerlehrgänge) bis hin zu Umschulungen oder IHK-Abschlüssen". In der Autobranche gäbe es "vielfältige Tätigkeitsprofile, bei denen eine gute Passung zu unseren Anforderungen zu erwarten ist" – etwa in der Montage oder in der Logistik, bei Maschineneinrichtern oder Elektrikern. Über das Lohnniveau könne man noch keine Aussage machen. Man sei aber tarifgebunden, schreibt Stiebel Eltron.
(grh)