Ford Kuga Modellpflege: Plug-in-Hybrid bekommt mehr Leistung

Ford überarbeitet seinen aktuellen Bestseller Kuga. Der PHEV bekommt mehr Leistung, an anderer Stelle bleibt der Fortschritt allerdings aus.

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Ford Kuga 2024

(Bild: Ford)

Lesezeit: 4 Min.
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Gute Nachrichten von Ford waren zuletzt eher selten. Momentan ruhen viele Hoffnungen auf dem E-SUV Explorer, dessen Produktion mit deutlicher Verzögerung im Frühsommer 2024 endlich anlaufen soll. Derweilen sind einstige Bestseller der Marke schon verschwunden oder stehen vor dem Aus. Mit dem Kuga aber trifft Ford den Geschmack der Kundschaft offenkundig ziemlich exakt. Eine kleine Modellpflege soll das Interesse erhalten.

Die Neuerungen sind vor allem optischer Natur. An der Front gibt es ein bisschen mehr Chrom und eine leichte Umformung von Stoßfängern und Scheinwerfern machen aus dem Fords Bestseller kein neues Auto, anderseits sind neu und alt problemlos zu unterscheiden. An Heck dürfte das schon schwerer fallen, denn hier sind die Veränderungen noch geringer. Der Stoßfänger wurde auch hier ein wenig anders geformt. Dass die Rückleuchten anders aufgeteilt wurden, dürften nur sehr aufmerksamen Beobachtern tatsächlich auffallen.

Im Innenraum vollzieht Ford jene Änderungen, die der Focus bei seiner letzten Modellpflege schon bekommen hat. Die Bedienung der Klimaautomatik wird auf den Bildschirm verlegt, die bisherigen Tasten und Drehregler entfallen. Das dient nicht unbedingt der Funktionalität, ziemlich sicher aber der Rendite. Bislang maß der Bildschirm in der Mitte im Kuga diagonal maximal acht Zoll, nun sind es 13,2 Zoll. Einen Wechsel vollzieht Ford endlich auch auf der technischen Ebene, denn mit der Modellpflege zieht eine aktuellere Generation des Infotainmentsystems ein. Sync 4 kann das 5G-Netz nutzen und lagert beispielsweise Teile des Navigationssystems in eine Cloud aus. Neu ist das System nur im Kuga, im Mach-E (Test) beispielsweise wird es schon seit Jahren eingebaut. Und der Kuga schließt nur vorübergehend auf, denn Ford arbeitet daran, ein Infotainmentsystem auf Basis von Android Automotive anzubieten. Das erscheint dann erst mit dem Nachfolger des aktuellen Kuga, der vor 2026 kaum erscheinen dürfte.

Ford Kuga 2024 (8 Bilder)

Der Kuga ist aktuell der Bestseller von Ford. Gemessen daran hat sich die Marke mit den Aktualisierungen reichlich Zeit gelassen, denn im Prinzip vollzieht Ford hier einige Verbesserungen, von denen der Focus schon 2022 profitiert hat.
(Bild: Ford )

Mit der Modellpflege dünnt Ford das Motorenangebot des Kuga aus. Der 1,5-Liter-Diesel mit 88 kW fliegt aus dem Sortiment. Es verbleiben drei Antriebe im Programm, wobei der Hybrid mit Allradantrieb minimal mehr Leistung als der Fronttriebler hat.

Verbrauch im WLTP Leistung in kW Antrieb Anhängelast in kg
2.5 PHEV 0,9 bis 1,2 179 vorn 2100
2.5 Hybrid 5,3 bis 6,2 132 vorn 1600
2.5 Hybrid 5,7 bis 6,4 135 Allrad 2100
1.5 6,3 bis 7,2 110 vorn 1730

Gegenüber dem bisherigen Modell legt der Plug-in-Hybrid, zeitweise der beliebteste PHEV in Europa, an Leistung zu. Statt 165 sind es nun 179 kW Systemleistung. Die ersten technischen Daten lassen leider offen, welchem Teil des Antriebs der Zuwachs zu verdanken ist. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt mit 200 km/h identisch, die Beschleunigung verbessert sich von 9,2 auf 7,3 Sekunden erheblich. Vielen Kunden wäre eine Aufwertung des elektrischen Anteils sicher wichtiger gewesen, doch hier bleibt alles wie gehabt. Die Batterie hat einen Energiegehalt von 14,4 kWh brutto, die maximale Reichweite im Zyklus steigt minimal von 65 auf 69 km. Die maximale Ladeleistung bleibt unverändert bei 3,7 kW. Es dauert also ein paar Stunden, bis die elektrische Reichweite wieder genutzt werden kann.

Zwei von drei Hybridversionen dürfen 2100 statt 1500 bis 1600 kg an den Haken nehmen. Verbessert haben will Ford den adaptiven Tempomaten, der nun auch auf Kurven und Kreisverkehre sowie auf Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen reagiert. Bestellt werden kann der überarbeitete Kuga demnächst, die Auslieferung soll im Sommer beginnen. Zu möglicherweise höheren Preisen macht Ford noch keine Angaben. Das bisherige Basismodell stand mit 36.250 Euro in der Liste, ein Plug-in-Hybrid war offiziell ab 43.750 Euro zu haben. Mit den Straßenpreisen hat das allerdings nichts zu tun. In den großen Autobörsen werden Kuga neu oder mit Tageszulassungen aktuell zum Teil für weniger als 27.000 Euro gehandelt. Leben muss der Kunde dann mit einem nicht mehr ganz taufrischen Infotainmentsystem.

(mfz)