Fotoserie über Vermisste: "Die Botschaften brechen einem das Herz"

Als der Ehemann einer Kollegin verschwand, begann Graham McIndoe Vermisstenanzeigen zu fotografieren. Weltweit hat der Brite die Zettel und Plakate mit den Gesichtern von Verschwundenen dokumentiert – Bilder der Einsamkeit.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Kristin Haug
Inhaltsverzeichnis

Graham McIndoe wurde in Schottland geboren und studierte Malerei in Edinburgh und Fotografie am Royal College of Art in London. 1991 zog er nach New York. Dort fotografierte er unter anderem für "The Guardian Weekend Magazine" und das "New York Time Magazine". Im "Guardian" und in der "New York Times" veröffentlichte er Fotos von seiner eigenen Heroinsucht. Seit 2010 ist er clean. Christine Haug hat ihn für die Kollegen von seen.by interviewt:

Mr. McIndoe, Sie fotografieren Vermisstenanzeigen. Welche davon bleiben Ihnen besonders im Gedächtnis?

McIndoe: Die selbstgeschriebenen Anzeigen von Angehörigen gehen mir näher als die Vermisstenanzeigen der Polizei. Die Botschaften darauf brechen einem das Herz. Die Angehörigen haben sie ja im Moment der Trauer geschrieben. Sie beschreiben, wie die Person verschwunden ist oder wann sie zum letzten Mal gesehen wurde.