Freitag: Facebook Messenger mit Verschlüsselung, Twitch schließt in Südkorea

Verschlüsselung voreingestellt + Netzgebühren killen Twitch + Jugendschutz bei TikTok + Deutscher Entwicklerpreis + Fremdstern in Milchstraße + Promi-Täuschung

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Frau am Smartphone; Freitag: Messenger-Update, Twitch-Ende, DSA-Verstöße, Gaming-Awards, Fremd-Stern & Promi-Propaganda

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird in Messenger-Chats des Facebook-Konzerns Meta mit zwei Teilnehmern zur Voreinstellung. Das ist Teil der "größten Verbesserungen, seit es Messenger gibt", so Meta. Als Basis dient das Signal-Protokoll. In Südkorea verrechnen Netzbetreiber doppelt: Anschlussinhaber müssen zahlen, große Serverbetreiber ebenso. Damit rechnet sich Streaming für Twitch nicht. Deshalb wird das Live-Streaming-Videoportal Ende Februar in dem Land zusperren. Derweil löschen soziale Netze nur ein bis 30 Prozent gemeldeter Beiträge zu Essstörungen, Selbstverletzungen und Suiziden, wie eine Analyse zeigt. Forscher wittern DSA-Verstöße, wodurch Sanktionen für TikTok, X und Instagram drohen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Facebook führt bei seinem Messenger Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Basis des Signal-Protokolls ein. So umfassend automatisch wie bei Signal oder WhatsApp wird der Schutz der Privatsphäre damit allerdings nicht. Denn die automatische Verschlüsselung gilt nur für Unterhaltungen und Gesprächsverbindungen mit genau zwei Teilnehmern. Bei Gruppenchats bleibt es optional, muss also von den Teilnehmern ausdrücklich aktiviert werden. Die Umstellung erfolgt schrittweise, wird also nicht alle Chats gleichzeitig erreichen. Bei der Bildqualität übertragener Fotos und Videos bessert Facebook ebenfalls nach. Das könnte aber noch Monate dauern: Facebook Messenger wird öfter verschlüsseln, Bilder weniger komprimieren.

"Die Betriebskosten in Südkorea sind prohibitiv hoch", klagt Dan Clancy, CEO des Streamingdienstes Twitch. Die hohe Datenmaut der südkoreanischen Netzbetreiber führe zu "erheblichen Verlusten" in dem Land. Dort müssen nicht nur die Anwender, die Daten herunterladen, dafür bezahlen, sondern auch Betreiber großer Server. Weil sich das nicht rechnet, sperrt Twitch dort zu. Die Entscheidung, den südkoreanischen eSport-Markt aufzugeben, ist auch ein Signal an die Europäische Union: Die EU-Kommission würde gerne Netzgebühren für große Inhalteanbieter einführen. Verbraucherschützer, Regulierungsbehörden und natürlich die großen Inhalteanbieter halten nichts davon: Netzgebühren zwingen Twitch zu Schließung in Südkorea.

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Auf Probleme beim Jugendschutz machen Experten der zivilgesellschaftlichen Organisation Reset.tech aufmerksam. Sie haben die Moderations- und Filtersysteme, die Verständlichkeit der Nutzungsbedingungen für junge Mitglieder und die Empfehlungsalgorithmen von TikTok, X und Instagram untersucht. Laut Studienergebnis verstoßen diese sozialen Netzwerke vielleicht gegen den Digital Services Act (DSA). Sollte sich die EU-Kommission dieser Einschätzung anschließen, würden den Betreibern schwere Sanktionen drohen. Es ging um jugendgefährdende Inhalte zu Essstörungen, Selbstverletzungen oder Suizid bei dieser Untersuchung zum DSA: Tiktok und Instagram vernachlässigen Jugendschutz.

"Shadow Gambit: The Cursed Crew" hat beim Deutschen Entwicklerpreis die Auszeichnung als bestes Spiel 2023 erhalten. Das Taktikspiel des Münchner Studios Mimimi Games setzte sich dabei gegen "Chained Echoes" von Deck13 und "Everspace 2" von Rockfish Games durch. Neben dem Hauptpreis konnte "Shadow Gambit" auch die Kategorien "Bestes Audiodesign" und "Beste Grafik" für sich entscheiden. Für die Entwickler sind die Auszeichnung eine weitere Würdigung ihrer Arbeit – das Spiel war auch bei Kritikern und in Nutzer-Reviews sehr gut angekommen. Nur der wirtschaftliche Erfolg blieb aus. Entwickler Mimimi kündigte im August an, dass es nach "Shadow Tactics" nicht weitergeht: "Shadow Gambit" ist Spiel des Jahres beim Deutschen Entwicklerpreis,

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Ein Stern, der das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße eng umkreist, stammt überhaupt nicht aus unserer Heimatgalaxie. Das hat ein japanisches Forschungsteam ermittelt und erklärt, dass die Zusammensetzung des Himmelskörpers mit der Bezeichnung S0-6 der von jenen Sternen gleicht, die sich in Nachbargalaxien unserer Milchstraße befinden. Die wahrscheinlichste Erklärung für den Befund sei, dass der Stern vor etwa zehn Milliarden Jahren in einer Zwerggalaxie entstanden ist, die von der Milchstraße später verschlungen wurde. Dafür habe der Stern mit ziemlicher Sicherheit mehr als 50.000 Lichtjahre ins Zentrum unserer Heimatgalaxie zurücklegen müssen: Stern bei Schwarzem Loch Sgr A* stammt nicht aus der Milchstraße.

Russische Akteure finden immer neue Wege, Desinformation im Internet zu streuen und bekommen dabei nun sogar Unterstützung ahnungsloser Promis aus den USA. Wie das Cybersicherheits-Team von Microsoft erläutert, wurden einige Prominente offenbar über eine Internetplattform dazu gebracht, motivierende Worte an einen angeblich drogenabhängigen "Wladimir" zu richten. Die Videos seien dann manipuliert und teils mit den Logos von Nachrichtenmedien versehen in sozialen Netzwerken und im russischen Fernsehen verbreitet worden, als würden die Promis mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen. Dies wurde genutzt für russische Propaganda: US-Promis nehmen Videos für drogensüchtigen "Wladimir" auf.

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(fds)