Gelb-grüne Verwandschaft: Spiegelreflex Fujifilm FinePix S5 Pro

Wie schon beim Vorgängermodell S3 Pro greift Fujifilm bei der S5 Pro wieder auf ein Nikon-Gehäuse (hier D200) zurück und modifiziert es mit einem eigenen CCD-Sensor. Das Ergebnis ist eine Semiprofi-Kamera mit unerreichtem Dynamikumfang.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Dr. Klaus Peeck
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Bei diesem besteht jedes lichtempfindliche Element aus einem größeren „S“-Subpixel, das konventionell arbeitet und die Bildinformation im üblichen Helligkeitsbereich aufzeichnet, und einem kleineren „R“-Subpixel, das durch seine geringere Lichtempfindlichkeit zusätzliche Informationen in den hellen, bei konventioneller Technik frühzeitig überstrahlten Bildbereichen registriert. Bei der Aufnahme verrechnet, decken die Bilddaten beider Subpixel dann einen größeren Dynamikbereich ab – die in unserem Test ermittelten 10,5 Blendenstufen Maximalkontrast sind ein Spitzenwert für Digitalkameras und werden sonst nur von Diafilmen erreicht. Der klassische Farb-Negativfilm ist allerdings weiterhin ungeschlagen, und mit seinen rund 14 Blenden Dynamikumfang wird das wohl auch noch längere Zeit so bleiben.

Die Bilddynamik ist bei der Fujifilm zwischen 100 und 400 „Prozent“ einstellbar, wobei in der niedrigsten Stufe ausschließlich Daten aus den S-Pixeln herangezogen werden, was zu Aufnahmen mit für Digitalkameras üblichen 9 Blendenstufen Maximalkontrast führt, dies wegen der geringeren internen Bildberechnung aber mit 2,9 Serienbildern pro Sekunde, während die Kamera im 400%-Modus auf nur 1,6 Bilder kommt, weil hier die meisten R-Pixel- Informationen eingerechnet werden müssen.

Der Hersteller zählt übrigens jedes der S- und R-Pixel bei der Auflösungsberechnung einzeln, was die ausgelobten zwölf Millionen Pixel ergibt. Da beide Subpixel aber jeweils eine Einheit bilden, korreliert dies nicht mit der tatsächlichen Auflösungsleistung, die rechnerisch sogar nur bei der Hälfte liegen müsste. Wegen der besonderen SuperCCD-Architektur mit wabenförmig angeordneten Bildelementen liegt die Auflösung in der Realität messtechnisch etwas höher, nämlich fast auf 8-MP-Niveau.

Da die R-Subpixel zur absoluten Sensor- Empfindlichkeit kaum beitragen, ist die effektive hochsensitive Sensorfläche kleiner als bei konventionellen CCD- Sensoren, weshalb der SuperCCD-SR-Sensor weniger lichtempfindlich ist und etwas stärker rauscht. Im Messlabor rangierte er bei niedrigen ISO-Stufen etwa auf dem Niveau der hier auch mittelmäßigen Pentax, aber mit deutlichem Abstand vor der Olympus, die mit ihrem kleinen FourThirds-Sensor prinzipbedingt gehandicapt ist.

Das Gehäuse der Fujifilm entspricht nahezu exakt der Nikon D200: Das schwere, abgedichtete Magnesium-Chassis vermittelt Profiflair und die Fülle an dedizierten Bedienelementen bietet ein Handling, das man in dieser Konsequenz sonst ebenfalls nur aus dem Profilager kennt. Insgesamt vier Wahlräder sind vorhanden, für die Belichtungs-, AF- und Serienbildmodi. Andere Parameter werden durch Funktionstasten angewählt und per Daumen- oder Zeigefinger-Einstellrad verändert, das sind beispielsweise die ISO-Stufe, die Bildgröße und Kompression oder der Weißabgleich.