Machtkampf um Media-Saturn: Gründer Kellerhals will Rückkauf

Es brodelt weiter bei Europas größter Elektro-Handelskette: Firmengründer Erich Kellerhals kündigte in einem Zeitungsinterview an, das Unternehmen gemeinsam mit Investoren zurückkaufen zu wollen.

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Firmengründer Erich Kellerhals greift wieder nach der Macht in der Media-Saturn-Gruppe: In einen Interview mit der Süddeutschen Zeitung kündigte er an, das Unternehmen mit Hilfe einer Investorengruppe zurückkaufen zu wollen. "Wir haben das alles gründlich durchgerechnet und ausgearbeitet", erklärte er gegenüber der Zeitung.

Kellerhals hält als Minderheitseigner derzeit rund 22 Prozent an Media-Saturn, 78 Prozent liegen in der Hand des Handelskonzerns Metro. "Die Finanzierung ist nicht das Thema", zeigte sich Kellerhals zuversichtlich angesichts des milliardenschweren Plans. Ebenfalls teilte er auch gegen den Metro-Vorstandschef Olaf Koch und dessen vermeintliche Gesprächsbereitschaft aus: "Hinter den Kulissen macht er, was er will."

Auch dass die Metro ihr Vorstandsmitglied Pieter Haas als Vize-Chef für Media-Saturn berief, lehnt Kellerhals ab. Nach Horst Norbergs Abgang vom Media-Saturn-Chefposten Anfang Mai soll Haas formal die Geschäfte weiterleiten. Was Metro und Media-Saturn von Kellerhals' Plänen halten, ist noch offen – Antworten auf Anfragen von heise online stehen zur Stunde noch aus.

Der Vorstoß markiert in jedem Fall einen weiteren Höhepunkt im Kampf um die Dominanz bei Media Markt und Saturn, den sich Kellerhals und die Metro seit Jahren liefern. Kellerhals verfügt über eine Sperrminorität in der Gesellschafterversammlung. Um dieses Vetorecht zu schwächen, hatte die Metro 2011 einen Beirat für wichtige operative Weichenstellungen eingerichtet, in dem sie das Sagen hat. Hintergrund des Konflikts waren damals das schwache Internetgeschäft von Media-Saturn und ein Streit über die künftige Expansionsstrategie gewesen. Kellerhals wehrt sich seitdem erbittert gegen den Machtverlust.

[Update, 15.05.2014, 14:45]

Eine Sprecherin von Media-Saturn erklärte inzwischen, dass das Unternehmen die Angelegenheit nicht weiter kommentieren wolle. (axk)