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Gamescom-Fazit: Die Tops und Flops der Spielemesse

Volle Kraft voraus: Die Gamescom hat sich nach schwieriger Coronazeit gefangen – auch wenn nicht alle wieder dabei waren. Was uns gefallen hat und was nicht.

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Wirtschaftsminister Robert Habeck auf der Gamescom in der "Starfield"-Schaltzentrale.

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.

Die Gamescom hat zu alter Stärke zurückgefunden. Nach Corona-Ausfällen und dem kniffligen Jahr 2022 mit Besucher-Einschränkungen lief die größte Spielemesse der Welt in diesem Jahr wieder zu Höchstform auf. Sicher werden die Veranstalter in den kommenden Tagen neue Besucherrekorde vermelden. Sogar Robert Habeck hat es dieses Mal auf die Messe geschafft, nachdem er im vergangenen Jahr kurzfristig absagen musste – und den von der Branche geforderten zusätzlichen Fördermitteln direkt einen Korb gegeben.

War die Gamescom trotzdem ein voller Erfolg? Die Mese macht das Beste aus ihren Möglichkeiten. Zur ganzen Wahrheit gehört nämlich auch, dass mehrere einstige Großaussteller wie Sony und Electronic Arts keine eigenen Stände mehr stellen – oder im Fall von Sony sogar komplett zu Hause bleiben.

Wenig deutet darauf hin, dass diese Firmen in den kommenden Jahren zurückkommen werden. Die Koelnmesse GmbH und Bundesverband der Games-Branche game kompensieren das mit einem bunten Mix an Cosplay-Wettbewerben, E-Sports-Events und Autogrammstunden mit Internet-Sternchen. Die Gamescom lebt von ihrem Festival-Charakter – und macht sich damit zumindest ein bisschen unabhängiger von den Launen der einzelnen Spielefirmen.

Immerhin: Microsoft und Nintendo waren da. Und wenn die ganz großen Spiele fehlen, dann findet man eben etwas anderes. Spielbar waren auf der Messe etwa "Path of Exile 2", das einen hervorragenden "Diablo"-Konkurrenten abgibt. Auch "Pioneers of Pagonia" hinterließ einen starken Ersteindruck. Ein ziemlicher Reinfall war dagegen "Stalker 2". Die Pressedemo des Ego-Shooters war praktisch unspielbar.

Gamescom 2023 – Die Tops und Flops (8 Bilder)

Top: Retro Area

Mehr Platz denn je hat die Retro Area bekommen. Hier kann man nicht nur stöbern, sondern auch etwas über die Spielevergangenheit lernen – etwa über Computer aus der DDR. Alternativ können Besucher einfach ein bisschen Arcade spielen. (dahe)
(Bild: heise online)

Und dann war da ja noch "Starfield": Bethesda hat sich dazu entschieden, keine anspielbare Demo zu seinem Sci-Fi-Rollenspiel bereitzustellen, obwohl sich Pressevertreter schon seit Tagen in der Vollversion austoben dürfen. Schade für die Gamescom, aber irgendwo auch verständlich: Das Spielprinzip passt einfach nicht zu kurzen Anspiel-Sessions. Immerhin hat Bethesda ein Kino aufgestellt, in dem exklusive Szenen für die Gamescom-Besucher gezeigt werden. Sogar Entwicklerikone Todd Howard ist extra angereist.

Es scheint so, als hätte die Gamescom die Kurve bekommen. Das Schicksal der E3 kann die Kölner Spielemesse wohl vermeiden – zum Glück.

(dahe)