Microsoft Advertising, Bing und Edge fallen wohl nicht unter den DMA

Der Digital Markets Act der EU reguliert sogenannte Torwächter. Windows fällt darunter, doch Bing, Edge und Microsofts Werbedienst wohl nicht.​

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Bing.com in Adresszeile eines Smartphone-Browsers, daunter ein Logo für Microsoft Bing

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Microsoft darf auf weniger EU-Regulierung hoffen. Laut einem Medienbericht wird die EU-Kommission weder Microsofts Werbevermittlung, noch dessen Suchmaschine Bing, noch den auf Chromium basierenden Webbrowser Edge als sogenannten Torwächter (Gatekeeper) einstufen.

Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf nicht genannten Eingeweihte. Offizielle Stellungnahmen aus Brüssel gibt es dazu vorerst nicht.

Mit dem 2022 beschlossenen Digital Markets Act (Gesetz über digitale Märkte) sollen besonders große Anbieter dazu verpflichtet werden, mehr Wettbewerb zu ermöglichen. Der DMA soll verhindern, dass große Anbieter den sogenannten Lock-in-Effekt nutzen, um Konkurrenz indirekt zu behindern. Zentral für die Definition als Gatekeeper ist dabei, dass die Angebote eine besonders wichtige Stellung beim Zugang zu Endkunden aufweisen.

Was Bing angeht, ist die offenbar bevorstehende Entscheidung keine Überraschung. Auch mit ChatGPT bleibt der Marktanteil der Suchmaschine Bing bei bloß drei Prozent weltweit, in Europa waren es laut Statcounter im Dezember 3,75%. Der Datensammler weist auch für Edge in Europa einen einstelligen Marktanteil aus, Tendenz fallend: Im Dezember waren es gut fünf Prozent, ähnlich Firefox. Googles Chrome dominiert demnach mit über 60 Prozent, Apples Safari schafft es auf gut 20 Prozent.

Microsoft Advertising dürfte in der Europäischen Union ebenfalls nur eingeschränkte Bedeutung haben. Es ist nicht einmal zwei Jahren her, dass der Konzern sein Angebot der Vermittlung von Online-Reklame in Bulgarien, Estland, Griechenland, Island, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern auf den Markt gebracht. Also ist Microsoft Advertising in immerhin 18 der 30 EWR-Staaten recht neu.

Für Microsoft Windows sowie Linkedin greift der DMA zum 6. März. Im November gewährten Vorschauversionen für Windows 10 und 11 Einblick, wie Microsoft bei Windows plant, dem Digital Markets Act gerecht zu werden.

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(ds)