"Mit Zähnen und Klauen gekämpft": Uber legt Sammelklage in Australien bei

Tausende Taxifahrer in Australien haben Uber vorgeworfen, beim Markteinstieg illegal gehandelt zu haben. Nun knickt die Firma ein und greift tief in die Tasche.

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Uber-Logo

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

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Der US-Fahrdienstvermittler Uber bezahlt in Australien mehr als 271 Millionen Australische Dollar (rund 160 Millionen Euro), um eine Sammelklage von Taxifahrern und -fahrerinnen abzuschütteln. Das berichtet The Sydney Morning Herald und ergänzt, dass es sich um die fünfthöchste Summe handelt, die im Rahmen solch einer Sammelklage je in Australien herausgeholt wurde. Eingereicht wurde die Klage demnach von mehr als 8000 Taxibesitzern und -fahrern, die vorbrachten, dass sie Einkommensverluste erlitten haben, als der US-Anbieter vor mehr als einem Jahrzehnt in Australien aktiv geworden ist. Während Uber behauptete, Innovation in das Land zu bringen, sei das Vorgehen aber einfach illegal gewesen, meint ein Anwalt der erfolgreichen Gegenseite.

Eingereicht wurde die Klage bereits 2019, bis zum 17. Mai sollte vor dem höchsten Gericht des Bundesstaats Victoria verhandelt werden. Die Klagenden haben Uber vorgeworfen, mit dem Markteinstieg und dem illegalen Vorgehen nicht nur dafür gesorgt zu haben, dass mit Taxifahrten weniger verdient werden konnte. Auch die teuren Taxilizenzen, die jeweils mehr als 300.000 Euro kosten, hätten dadurch enorm an Wert verloren. Außerdem hat das Anwaltsteam dem US-Unternehmen verschieden "schockierende" Taktiken vorgeworfen, mit denen Ermittlungen erschwert werden sollten. Dabei geht es etwa um die sogenannten "Kill Switches" zur automatischen Löschung von Daten.

Die jetzt erstrittene Millionensumme soll nicht gleichmäßig auf die Klagenden verteilt werden, heißt es von dem Anwaltsteam noch. Alle hätten unterschiedlich hohe Verluste geltend gemacht. Die Klagenden selbst fühlen sich durch den Schritt von Uber bestätigt. Das Unternehmen habe gewusst, dass die Fahrer und Fahrerinnen beziehungsweise die Fahrzeuge für die Transportdienste eine Lizenz gebraucht hätten, meint einer gegenüber dem Nachrichtensender ABC. Trotzdem habe sich Uber entschieden, diesen Vorgaben nicht zu folgen und damit einen kommerziellen Vorteil erschlichen. Von dem Anwaltsteam heißt es noch, dass Uber vor Gericht "mit Zähnen und Klauen" gekämpft hat, bis die Firma nun doch eingeknickt sei.

(mho)