Mittwoch: Geständnisse zweier Bitcoin-Brüder, Verbot für US-Wettbewerbsverbote

Bitcoin-Geldwäscher & Diebesbrüder + Wettbewerbsverbote für US-Arbeitnehmer + TSMC über Prognose + EU ermahnt TikTok-Chef + Kritik an höheren Rundfunkgebühren

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Mensch mit Handy, Notebook und Bitcoin-Münzen

(Bild: Chinnapong / Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Eigentlich wollte die US-Justiz hunderte Bitcoins eines geständigen Geldwäschers beschlagnahmen. Doch sein Bruder konnte sich des Kryptogelds bemächtigen. Jetzt gesteht auch der Bitcoin-Dieb. Derweil darf jeder 5. US-Arbeitnehmer weder zum Mitbewerb wechseln, noch eine artverwandte Firma gründen. Das drückt Gehälter, erhöht Preise und behindert Innovation, erklärt die Wettbewerbsbehörde der USA. Sie will solche Klauseln in Arbeitsverträgen künftig unterbinden. Von höheren Preise profitiert offenbar auch der taiwanische Auftragsfertiger TSMC, der sich auf dem Weg zum umsatzstärksten Halbleiterhersteller der Welt befindet. Der Jahresumsatz steigt um fast 43 Prozent gegenüber 2021 – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

712 Bitcoin hat Gary H. aus dem Besitz einer US-Behörde gestohlen. Der aus Ohio stammende Mann bekennt sich schuldig. Die Behörde hatte 2020 nicht weniger als 4.400 Bitcoin bei Garys Bruder Larry H. beschlagnahmt. Larry H. wurde 2020 verhaftet, weil er im Darknet über einen Mixing-Dienst rund 350.000 Bitcoin gewaschen haben soll. Die bei der Verhaftung beschlagnahmten Bitcoinwallets mit Gewinnen aus der Geldwäsche waren allerdings verschlüsselt. Gary H. aber konnte darauf zugreifen und hat Bitcoin für 4,8 Millionen US-Dollar auf eigene Wallets übertragen. Jetzt gesteht der Täter: Bitcoin von US-Behörde gestohlen.

30 Millionen US-Amerikaner sind mehr oder weniger an ihren Arbeitsplatz gefesselt. Sie dürfen sich in der Branche weder selbstständig machen, noch zu einem Mitbewerber wechseln. Das betrifft nicht nur spezialisierte IT-Kräfte mit Insiderwissen, sondern sogar Fast-Food-Arbeiter. Bekannt wurde der Fall eines Sicherheitsdienstes, der bloß Mindestlohn zahlte, aber 100.000 Dollar Vertragsstrafe verlangte, sollte ein Mitarbeiter binnen zweier Jahre einen anderen Sicherheitsdienst unterstützen. Künftig will eine US-Behörde Wettbewerbsverbote für Arbeitnehmer verbieten.

Der weltweit größte Chipauftragsfertiger TSMC hat im Dezember zwar einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vormonat verzeichnen müssen, konnte seine Einnahmen sowohl im Jahresabstand als auch im gesamten Jahr 2022 deutlich steigern. Mitte des letzten Jahres hatte das taiwanische Unternehmen noch einen um 30 Prozent höheren Umsatz als 2021 erwartet, diese Prognose wird nun übertroffen. Damit dürfte sich TSMC als umsatzstärkster Halbleiterhersteller der Welt vor Intel und Samsung etablieren: Chipfertiger TSMC übertrifft eigene Prognose trotz Umsatzrückgang im Dezember.

Die EU-Kommission hat den Chef der beliebten Video-App TikTok, Shou Zi Chew, zur Einhaltung europäischer Daten- und Jugendschutzregeln ermahnt. Vizepräsidentin Vera Jourova habe Chew bei einem Treffen am Dienstag in Brüssel unter anderem mit Bedenken hinsichtlich des Schutzes personenbezogener Daten von Europäern, der Sicherheit von Kindern auf TikTok sowie der Verbreitung russischer Desinformation konfrontiert. Der zum chinesischen Bytedance-Konzern gehörende Videodienst steht wegen unzureichenden Datensicherheit und mangelnden Schutz junger Nutzer in der Kritik: EU ermahnt Tiktok zu Jugendschutz und Datensicherheit.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey will, dass die Höhe des Rundfunkbeitrags über die nächsten Jahre stabil gehalten wird. Der Reformprozess im öffentlich-rechtlichen Rundfunk müsse auch zum Ziel haben, "dass die Rundfunkbeiträge stabilisiert" und über 2025 hinaus möglichst auf dem "jetzigem Niveau" gehalten werden, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag in Berlin. Damit äußern sich immer mehr Länderchefs kritisch zu einer möglichen Erhöhung des Beitrags zur Finanzierung von ARD, ZDF und Deutschlandradio: Berliner Bürgermeisterin gegen Erhöhung der Rundfunkgebühren.

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