Mittwoch: Google macht Kasse mit Kartendaten, Nord Stream-Spur in die Ukraine

Google verkauft Kartendaten + Hinweise auf Ukraine-Verbindung + Lehrerin droht Haftstrafe + Meta folgt Empfehlungen nicht + Schnelles Internet braucht noch Zeit

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
GoogleMaps-Markierung in einer Landschaft, dazu Text: MITTWOCH Google-Kartendaten, Nord Stream, Sexualstrafrecht, Gewaltandrohung & Netzausbau

(Bild: Sundry Photography / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Google plant, Kartendaten an eine Reihe von Unternehmen zu lizenzieren, damit diese Produkte rund um erneuerbare Energien vermarkten können. Im ersten Jahr möchte Google damit 100 Millionen US-Dollar Umsatz einnehmen. Vor einem Jahr wurden die Gastransporte über Nord Stream 1 eingestellt. Kurz darauf sprengten unbekannte Täter die Ostsee-Gaspipeline. Bei der Urheberschaft des Anschlags verdichten sich die Hinweise auf eine Verbindung zur Ukraine. Und einer Lehrerin, die verhindern wollte, dass sich ein intimes Handy-Video einer 13-jährigen Schülerin online weiter verbreitet, droht eine Freiheitsstrafe – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Seit geraumer Zeit versucht Google, seine Kartenprodukte zu monetarisieren. Derzeit lizenziert das Unternehmen seine Mapping-API für die Navigation an Unternehmen wie Uber. Wieviel das Maps-Geschäft dem Konzern insgesamt einbringt, darüber hüllt sich der Konzern in Schweigen. Analysten zufolge war es in der Vergangenheit eines der am schlechtesten monetarisierten Produkte Googles. Das soll sich in Zukunft ändern. Google plant, den Zugang zu neuen APIs mit Solar- und Energieinformationen sowie Luftqualität zu verkaufen und will damit allein im ersten Jahr einen dreistelligen Millionen-US-Dollar-Betrag umsetzen. Google will Kartendaten zu Geld machen

Intel verkauft seine Sparte für Mini-PC namens NUC an Asus. Was über die NUC-Zukunft bisher bekannt ist und welche alternativen Geräte es gibt, bespricht c’t-Hardware-Redakteur Christian Hirsch mit seinem Teamkollegen Christof Windeck in Folge 2023/18 von Bit-Rauschen: Der Prozessor-Podcast von c’t

Vor einem Jahr wurden die Gaslieferungen über die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1 im Zuge einer angeblichen Wartung von Russland komplett eingestellt und nicht wieder aufgenommen. Dann verübten Unbekannte einen Anschlag auf die beiden Stränge von Nord Stream 1 und 2, der die Ermittlungsbehörden bis heute beschäftigt. Zu den Urhebern der Tat gibt es unterschiedlichste Theorien. Russland bezichtigte wechselweise Großbritannien und die USA. Dann nährten Sichtungen russischer Schiffe den Verdacht, Russland selbst könnte die Leitungen gesprengt haben. Zuletzt aber führte die Spur in die Ukraine. Ein Jahr Nord Stream-Aus: Hinweise auf Verbindung zur Ukraine verdichten sich

Einer Lehrerin aus dem Westerwald, die verhindern wollte, dass ein intimes Handyvideo einer 13-jährigen Schülerin im Internet weiterverbreitet wird und sich die Aufnahmen auf ihr eigenes Handy laden ließ, droht Ärger. Die 13-Jährige habe das Video von sich zunächst ihrem Freund geschickt, dieser habe es weitergesendet, sodass die freizügigen Bewegtbilder an der Schule bereits die Runde machten. Die Lehrerin wollte das Material Medienberichten zufolge zunächst auf ihrem Smartphone sichten und die Mutter des Mädchens informieren. Nun erhob die Staatsanwaltschaft Koblenz Anklage gegen die Lehrerin. Ihr droht mindestens ein Jahr Haft. Lehrerin will Verbreitung intimen Schülervideos verhindern – Anklage

Vor einigen Wochen hat das unabhängige Oversight Board Meta aufgefordert, die Konten des kambodschanischen Premierministers Hun Sen auf Facebook und Instagram für sechs Monate zu sperren. Hun Sen hat politisch Andersdenkenden in einem über Facebook verbreiteten Video mit Gewalt gedroht. Meta hat das Oversight Board 2020 eingerichtet, um Kritik an seinen Regeln und deren uneinheitlicher Umsetzung Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Fall des kambodschanischen Premiers setzt Meta die meisten Empfehlungen seines Oversight Boards nicht um. Die Regeln bleiben unklar. Meta folgt Oversight Board nicht: Gewaltbereiter Politiker darf weiterposten

Im Juni 2022 hat die Bundesregierung schnelleres Internet versprochen. Bis Mitte 2023 wollte sie die Mindestbandbreite im Download von 10 MBit/s auf mindestens 15 MBit/s erhöhen. Dafür verabschiedete der Bundesrat den umstrittenen Entwurf der Bundesregierung für eine Verordnung über die Mindestanforderungen für das Recht auf Versorgung mit Telekommunikationsdiensten (TKMV). Doch die Regierung hat ihr Versprechen nicht gehalten. Das Bundesdigitalministerium räumt ein, dass schon die Umsetzung des bisherigen Anspruchs auf schnelles Internet für heftige Auseinandersetzungen sorgt und Verbraucher davon bislang nicht profitiert haben. Bundesregierung hält Zusage für Recht auf schnelleres Internet nicht

Auch noch wichtig:

  • Der tadschikische Mobilfunker Megafon animiert seine Kunden zum Umstieg auf Voice over LTE (VoLTE). Pro Minute VoLTE-Gespräch erhalten sie 1 Megabyte Datenguthaben gratis. Megafons VoLTE-Setup unterstützt Endgeräte von Xiaomi, Apple und Samsung.

(akn)