Mittwoch: Kanadas Kampf gegen Online-Hass, Nvidias Cloud-Gaming mit Reklame

Lebenslang für Hass-Beiträge + GeForce Now mit Werbung + Oppo zurück in Europa + Apple gibt iCar auf + GitHub mit KI-Assistent + Podcast zu AMDs Ryzen 8000G

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Frau mit Handy hält sich Hand vor den Mund; Mittwoch: Hass-Strafen, Streaming-Werbung, Oppo-Rückkehr, iCar-Ende, GitHub-KI & Bit-Rauschen

(Bild: Sam Wordley/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Kanadas Regierung hat sieben Online-Übel ausgemacht. Drei neue Behörden, viele Vorschriften und sogar lebenslange Haft sollen sie bekämpfen. Betroffen sind Soziale Netzwerke, aber auch Webseiten und Apps wie Messenger. Derweil bekommt das Gratis-Angebot des Cloud-Gaming-Dienstes GeForce Now Reklame. Ab 5. März wird Spielern beim Warten auf einen Server bis zu zwei Minuten Video-Werbung gezeigt. Nvidia will damit das kostenlose Angebot refinanzieren. Mehr Einnahmen verspricht sich auch Oppo, denn ein Patentvertrag mit Nokia öffnet Oppo die Tür zu europäischen Märkten. Jetzt schreitet der chinesische Hersteller hindurch und bringt Handys, Tablets und Kopfhörer. Zuvor waren Oppo-Geräte wegen Patentverletzung hierzulande nur noch schwierig zu bekommen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Lebenslange Haft soll in Kanada jedem drohen, der Völkermord befürwortet oder unterstützt. Wer öffentlich Hass schürt, oder Hass oder Antisemitismus unterstützt, soll mit bis zu fünf Jahren Gefängnis (statt bislang zwei Jahren) rechnen müssen. Lebenslange Haft droht außerdem für jedwede Straftat, die aus dem Motiv des Hasses für bestimmte Eigenschaften begangen wird. Das ist Teil eines umfangreichen Gesetzespaketes gegen Online-Übel, das Kanadas Regierung dem Parlament vorgelegt hat. Umfangreicher als die strafrechtlichen Änderungen sind etwa neue Zensur- und Meldepflichten, Designvorgaben und Offenlegungsbestimmungen für in Kanada zugängliche Webseiten und Apps: Kanada plant lebenslange Haft für Hass-Postings.

Nvidia wird Nutzern seines Cloud-Gaming-Dienstes GeForce Now Werbung einblenden. Das betrifft aber nicht die zahlenden Kunden. Nur Spieler, die das Gratis-Angebot von GeForce Now gewählt haben, wird ab 5. März vor Beginn des Spiele-Streamings bis zu zwei Minuten Video-Reklame gezeigt. Üblicherweise müssen diese Anwender vor dem Gaming etwas warten, bis ihnen ein Server in Nvidias Cloud zur Verfügung steht. Diese Zeit wird jetzt für Werbung genutzt. Abonnenten, die für die GeForce-Now-Stufen Priority und Ultimate monatlich oder halbjährlich bezahlen, bleibt das erspart. Gratis-Nutzer werden auch nicht beim Spielen durch Reklame unterbrochen: Nvidia beginnt mit Werbeeinblendungen beim Cloud-Gaming GeForce Now.

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Oppo tritt wieder auf europäische Märkte. Möglich macht dies ein Patentvertrag mit Nokia. Das 5G-Smartphone Oppo Reno 11 F wird das erste neue Gerät sein, dass der chinesische Anbieter seit eineinhalb Jahren offiziell in Europa vertreibt. Die Auslieferung soll bereits in den nächsten Tagen anlaufen. Danach sollen Handys der Premium-Modellreihe Find ihren Weg in europäische Läden finden, allerdings wohl erst der nächsten Generation. Derzeit sind nur ältere Oppo-Modelle oder Grauimporte im europäischen Handel erhältlich. Grund ist, dass Oppo aufgrund einer von deutschen Gerichten festgestellten Patentverletzung die Auslieferung von Smartphones in Europa stoppen musste: Oppo-Smartphones kehren nach Europa zurück.

Apples Idee, in das Automobilgeschäft einzusteigen und ein Elektrofahrzeug mit autonomen Fahrfähigkeiten auf den Markt zu bringen, ist offenbar gescheitert. Den 2000 Mitarbeitern der Abteilung sei dies bereits mitgeteilt worden. Das Projekt im Rahmen der sogenannten Special Projects Group (SPG) soll nun abgewickelt werden und das verbliebene Team unter der Obhut von Apples KI-Chef John Giannandrea stehen. Die Mitarbeiter, die bleiben, sollen sich künftig auf den Bereich generative KI konzentrieren, in dem Apple in den kommenden Monaten Gas geben will, so ein Bericht: Apple stellt Autoprojekt ein, versetzt Team zur generativen KI.

GitHub, die Plattform für Softwareentwicklung und Tochterunternehmen von Microsoft, bietet ab sofort GitHub Copilot Enterprise an. Dabei handelt es sich um ein neues Angebot des KI-Programmierassistenten Copilot, der die Codebasis sowie interne Dokumentation und Richtlinien eines Unternehmens als Referenz nutzen kann. Copilot Enterprise, das GitHub im November vergangenen Jahres auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Universe angekündigt hat, kostet 39 US-Dollar pro Nutzer im Monat. Copilot Enterprise soll es Unternehmen erleichtern, neue Entwickler mit der eigenen Codebasis vertraut zu machen: GitHub veröffentlicht Copilot Enterprise.

Der AMD Ryzen 8000G ist eine Besonderheit, denn er hat spezielle KI-Rechenwerke – als erster Desktop-PC-Prozessor überhaupt. Außerdem steckt in ihm ein ziemlich starker 3D-Grafikprozessor, den AMD sogar für spieletauglich hält. Ansonsten passt er genau wie die schon länger lieferbaren Ryzen-7000-Prozessoren auf Mainboards mit der Prozessorfassung AM5. c’t hat die beiden Ryzen-8000G-Version Ryzen 7 8700G und Ryzen 5 8800G bereits getestet. Dabei lief nicht alles so glatt, wie es AMD verspricht. Was der Ryzen 8000G praktisch leistet und für welche Käufer er interessant ist, besprechen wir in einer neuen Folge vom Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Die Desktop-CPU AMD Ryzen 8000G.

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