Mittwoch: Nokia im Patentstreit mit Amazon und HP, Gigafiber-Angebot bedenklich

Amazon & HP verklagt + Gigafiber will Daten + iOS-Update gegen WLAN-Probleme + Aus für Apples Touch-Leiste + Details zu neuen Apple-Chips + Lücke in Confluence

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Symbolische Bildschirme und Streame über einer Stadt; Mittwoch: Nokia-Klage, Gigafiber-Glasfaser, iPhone-WLAN, MacBook-Update, M3-Chips & Confluence-Sicherheitslücke

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Amazon Prime Video, Twitch sowie Computer von HP würden laut Nokia patentierte Technik für Video-Streaming nutzen. Vor Gericht verlangt Nokia einen Verkaufsstopp betroffener Geräte und Entschädigung. In Deutschland bietet Gigafiber derzeit einen kostenlosen Glasfaseranschluss. Das hat allerdings Haken, denn im Gegenzug sollen die Kunden Miete, Strom, Versicherungen und Tilgungen über das Unternehmen bezahlen. Bislang gibt es auch nur Versprechen, es wurde noch kein einziger Anschluss geliefert. Derweil klagen manche iPhone-Nutzer über WLAN-Aussetzer und langsame Datenübertragungen. Fehlerkorrekturen sind mit iOS 17.2 zu erwarten, wie Apple jetzt selbst erklärt hat – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der finnische Telekommunikationskonzern Nokia hat Amazon und HP in verschiedenen Ländern wegen Patentverletzung verklagt. Streitpunkt sind Multimedia-Patente wie die Videokompressionsverfahren H.264 und H.265, die auch beim Streaming, etwa von Amazon Prime Video und dem zu Amazon gehörenden Live-Streaming-Portal Twitch, genutzt werden. Nokia verlangt einen Verkaufsstopp betroffener Geräte und von den Beklagten Schadensersatz in ungenannter Höhe für die unlizenzierte Nutzung der patentierten Techniken, nachdem die Unternehmen sich zuvor nicht einigen konnten: Nokia verklagt Amazon und HP wegen Patentverletzung bei Video-Streaming.

Das Angebot klingt zu gut, um wahr zu sein: Einen Glasfaseranschluss mit 250 Mbit/s im Downstream für null Euro bietet das neu gegründete Unternehmen Gigafiber an. Das Unternehmen schaltet Fernsehwerbung beim ZDF, ist als TK-Anbieter lizenziert und Mitglied in den Branchenverbänden VATM und Breko, auf den ersten Blick also seriös. Allerdings hat dieses Angebot mehr als nur einen Haken. Der erste ist die Verfügbarkeit: Offenbar hat das Unternehmen noch keinen einzigen Anschluss gelegt, sammelt aber fleißig Daten von Interessenten. Die Gigafiber-App ist im Google Play Store verheerend schlecht bewertet und bietet bislang keine Verfügbarkeitsprüfung, Standard bei jedem Internetanbieter: Kostenlose Glasfaser ist ein Angebot mit Haken.

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Apple arbeitet daran, verschiedene WLAN-Probleme in iOS 17 zu beheben. Die erste Beta von iOS 17.2 enthält neue Softwareanpassungen, die entsprechende Fehlerbilder bei WLAN-Verbindungen ausräumen sollen, wie der Hersteller in einer Antwort auf einen Bug-Report mitteilte. Man habe die WLAN-Probleme, darunter Aussetzer und langsame Datenübertragungen, über den in Betaversionen des Betriebssystems mitgelieferten Feedback Assistant an Apple gemeldet und schließlich diese Antwort erhalten, erklärte iClarified. Seit der Freigabe von iOS 17 gibt es Berichte über WLAN-Probleme, meist wird über sporadische, aber wiederkehrende Aussetzer geklagt: iOS 17.2 soll die aktuellen WLAN-Probleme beim iPhone beheben.

Nicht um das iPhone, sondern um Macs ging es beim Apple-Event Anfang der Woche. Dabei hat Apple seine Laptop-Modellpalette ausgemistet: Parallel zur Vorstellung der ersten Macs mit M3-Chip nimmt der Hersteller das 13" MacBook Pro aus dem Programm. Im Preisbereich von rund 1000 bis 2000 Euro verbleibt dadurch nur noch das MacBook Air, wahlweise mit M1 oder M2 sowie den Displaygrößen 13", 13,6" und 15,2". Die MacBook-Pro-Reihe mit 14" und 16"-Bildschirmen beginnt jetzt bei knapp 2000 Euro. Das bisherige 13" MacBook Pro zählte zu den allerersten Macs mit selbstentworfenem Apple-Chip und wurde im vergangenen Jahr mit dem M2-Prozessor auf den neuesten Stand gebracht. In Hinblick auf Design und Schnittstellen war es aber ein Relikt: Mit dem Aus für 13" MacBook Pro krempelt Apple Laptop-Lineup um.

Mit den neuen MacBooks kommt auch eine neue Generation Apple Silicon. Untypischerweise Apple hat die drei Modelle M3, M3 Pro und M3 Max parallel und nicht gestaffelt vorgestellt. Sie nehmen den lange erwarteten Sprung auf 3-Nanometer-Prozesstechnik des Chipauftragsfertigers TSMC. In Bezug auf die genauen Prozessorspezifikationen war Apple schon immer schweigsam. Dieses Jahr teilt die Firma jedoch so wenig Details wie noch nie: Genaue Angaben zu den Taktfrequenzen, Cache-Größen oder den Teraflops der GPUs gibt es nicht. Für eine erste Einschätzung reichen die Datenblätter aber, wenn auch nicht alles an den Modellen erfreulich ist: Der M3 Pro ist der diesjährige Verlierer der Apple-Chips.

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Dass sich Bala Sathiamurthy, Atlassians Chief Information Security Officer (CISO), persönlich an seine Kunden wendet, ist eher selten. In einem neuen Sicherheitshinweis richtet der Sicherheitschef des Unternehmens jedoch eine dringende Botschaft an alle Admins: Kunden sollen unverzüglich Patches für eine frisch entdeckte Lücke in Confluence einspielen. Bei einer Sicherheitsüberprüfung sei eine Lücke in den Confluence-Versionen "Server" und "Data Center" aufgetaucht, die es nicht angemeldeten Angreifern ermöglicht, Daten des beliebten Kollaborations-Werkzeugs zu vernichten. Details gibt es nicht, aber offenbar handelt es sich erneut um einen Fehler in der Rechtelogik der Wiki-Software: Kritische Sicherheitslücke in Confluence aufgetaucht.

Auch noch wichtig:

(fds)