Mittwoch: OpenAI geht nicht an die Börse, Milliarden für französische Chipfabrik

Kein Börsengang für OpenAI + Globalfoundries-Fab in Frankreich + Nord-Stream-Sabotage vorab bekannt + Rushkoff-Tipps für Superreiche + Analyse der Apple-Brille

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Roboter mit Headset und Mikrofon vor einem Mischpult und Monitoren; Mittwoch: OpenAI-Verzicht, Globalfoundries-Fab, Sabotage-Pläne, Apokalypse-Tipps & Apple-Analyse

(Bild: Bild: KI Stable Diffusion | Bearbeitung c't)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Laut OpenAI-Chef Sam Altman würden Teilhaber manche Entscheidungen bei der Entwicklung einer Superintelligenz skeptisch sehen, sollte die KI-Firma an die Börse gehen. Deshalb hält er nichts davon. Außerdem ist trotz aller Befürchtungen einer KI-Überregulierung kein Rückzug aus der EU vorgesehen. In der EU wird aber eine Chipfabrik von Globalfoundries und STMicroelectronics gebaut, die 620.000 Wafer jährlich fertigen soll. Der Staat schießt dem Werk bei Grenoble 2,9 Milliarden Euro zu. Gewaltsam ging es dagegen bei der Sabotage der Ostsee-Pipelines zu. Ukrainische Militärs sollen für Juni 2022 einen Anschlag auf Nord Stream 1 geplant haben. Deutsche Geheimdienste und Abgeordnete wussten es. Es krachte allerdings erst im September – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das für den KI-Chatbot ChatGPT bekannte Unternehmen OpenAI hat derzeit keine Pläne, an die Börse zu gehen. Das erklärte OpenAI-CEO Sam Altman während einer Konferenz. Einer der Gründe sei die nach seinen Angaben "seltsame" Struktur der Firma. Zudem seien manche Unternehmensentscheidungen zu Künstlicher Intelligenz wahrscheinlich nicht im Sinne von Investoren. Auf die Frage, ob er OpenAI an die Börse bringen wird, antwortete er mit einer Absage. "Ich möchte nicht von der Börse, der Wall Street usw. verklagt werden, also nein, ich bin nicht so interessiert", sagte Altman: OpenAI-Chef nicht interessiert am Börsengang seiner KI-Firma.

Frankreich subventioniert eine neue Chipfabrik bis mit zu 2,9 Milliarden Euro. Das haben der europäische Chiphersteller STMicroelectronics, sein US-Partner Globalfoundries und das französische Wirtschaftsministerium vereinbart. Die Chefs der beiden beteiligten Konzerne sowie Frankreichs Minister für Wirtschaft und digitale Souveränität haben am Montag in Crolles einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. In dem südostfranzösischen Ort gibt es bereits zwei Chipfabriken. Die Zeremonie ist der offizielle Startschuss für die 7,5-Milliarden-Euro-Chipfabrik von Globalfoundries in Frankreich.

Eine ukrainische Spezialeinheit soll Pläne für einen Anschlag auf die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1 im Juni 2022 geschmiedet, diese Pläne dann aber auf Eis gelegt haben. Das habe ein europäischer Geheimdienst von einem ukrainischen Informanten erfahren und im Juni 2022 dem US-Geheimdienst CIA sowie einem deutschen Geheimdienst mitgeteilt. Der deutsche Geheimdienst soll noch im Juni 2022 Bundestagsangehörige über die ukrainischen Anschlagspläne informiert haben, doch der Anschlag fand nicht statt. Erst im September 2022 erfolgte die Nord Stream Sabotage: Deutschland kannte ukrainische Pläne für Anschlag.

Douglas Rushkoff war nur per Video für ein kurzes Interview zugeschaltet, doch das reichte aus, um die Hauptbühne der re:publica 2023 zu füllen. Er stellte die Thesen aus seinem Buch "Survival of the Richest" vor, das die Probleme von Multimilliardären nach der Apokalypse zum Thema hat: Wenn Geld nichts mehr wert ist, wie bezahlt man seine Angestellten? Sie wollten wissen, wie es nach der Apokalypse weitergeht, die sie auf ihren Inseln und Luxusdampfern überleben werden. Und sie waren an praktischen Survival-Tipps der besonderen Art interessiert, gewissermaßen am Prepping der Superreichen, erklärte Rushkoff auf der re:publica: Douglas Rushkoff und seine Tipps für Superreiche.

Wer Apple seit Jahren verfolgt, weiß: Hardware ist nur die halbe Miete. Während über die Spezifikationen des ersten Mixed-Reality-Headsets von Apple schon einiges durchgesickert war, blieb die wichtigste Frage im Vorfeld unbeantwortet: Wofür braucht man das? Oder mehr noch: Braucht man das überhaupt? Für jene Anwendungen, wie sie Mitbewerber wie Meta für ihre Headsets schon umgesetzt haben, also vor allem Unterhaltung mit einem bisschen (eher merkwürdiger) Produktivität? Apple versucht mit der Vision-Pro-Brille wieder die Punkte zu verbinden. Weniger das Ob, eher das Wann ist der knifflige Punkt, findet Malte Kirchner in einer ersten Analyse zur Apple Vision Pro: Die Entgegenständlichung des Displays.

Vision Pro: Eindrücke von Apples Mixed-Reality-Headset (22 Bilder)

Apples neues Headset Vision Pro soll den Nutzer nicht von der Umwelt isolieren …

Auch noch wichtig:

(fds)