Mondlander Odysseus bleibt stumm: Intuitive Machines erklärt Mission für beendet

Als erster kommerzieller Lander hat Odysseus Ende Februar heil die Mondoberfläche erreicht. Seine erst Mondnacht hat das Gerät danach aber nicht überstanden.

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Rundes Foto mit Mondoberfläche und überstrahlter Erde

(Bild: Intuitive Machines)

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Das US-Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines hat die Hoffnung aufgegeben, dass sich der Mondlander Odysseus noch einmal meldet. Vom 20. bis zum 23. März habe man nach Signalen des Geräts gesucht, aber nichts empfangen, teilte die Firma mit. Das habe gezeigt, dass die wieder aufgegangene Sonne die Batterien des Geräts nicht noch einmal aufgeladen hat und der Lander Odysseus sich nicht mehr zurückmelden werde. Die Sonde sei damit "endgültig verschwunden", nachdem sie als erste Sonde eines Privatunternehmens heil auf dem Mond gelandet "und in die Geschichte eingegangen" ist, schreibt Intuitive Machines. Insgesamt war der Lander damit sieben Tage aktiv, den letzten Kontakt gab es am 29. Februar.

Odysseus war am 22. Februar als erste kommerzielle Sonde sicher auf dem Mond gelandet. Zuvor waren drei Versuche einer privatwirtschaftlichen Mondlandung aus Israel, Japan und zuletzt schon einmal den USA gescheitert. Die geglückte Mondlandung war gleichzeitig die erste der USA seit 1972. Der Lander des Typs Nova-C war zwar umgekippt, absolvierte aber trotzdem ihm mitgegebenen Aufgaben. Dazu gehörte nicht nur die Sammlung von Daten mit unterschiedlichen Instrumenten – vor allem der US-Weltraumagentur NASA – sondern auch die Aufnahme von Fotos. Eines zeigte die direkte Umgebung der Sonde und die aufgehende Erde im Hintergrund. Odysseus war nicht dafür ausgelegt, die harsche Mondnacht zu überstehen, trotzdem war darauf gehofft worden.

Die privatwirtschaftlich durchgeführte Mission war Teil des NASA-Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft. Auch wenn die Mission nun offiziell für beendet wurde, gilt sie als voller Erfolg. "Was für eine großartige Arbeit dieser robuste und mutige Lander geleistet hat", meinte Firmenchef Steve Altemus.

(mho)