Montag: Stellenabbau bei der Telekom, weiter Streit über Anonymität im Netz

Telekom streicht 1300 Stellen + Streit um Online-Ausweis & VPN-Verbot + 30 Jahre Demolition Man + DB Navigator mit Problemen + Microsofts OneDrive-Rückzieher

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Gebäude der Telekom mit wehenden Flaggen; Montag: Telekom-Sparmaßnahmen, Online-Anonymität, Demolition-Man, Navigator-Probleme & OneDrive-Rückzug

Telekom Campus Bonn Landgrabenweg

(Bild: Ittermann/Deutsche Telekom)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Im Zuge umfangreicher Sparmaßnahmen will die Deutsche Telekom mehr als 1000 Stellen streichen. Das Unternehmen hat das bestätigt und will den Abbau "so sozialverträglich wie möglich gestalten". In Frankreich und im EU-Parlament gewinnt derweil die Debatte über ein Ende der Online-Anonymität an Fahrt. Auch die geplante europäische eID spielt dabei eine Rolle und einige Abgeordnete wollen sogar VPNs verbieten. Ganz so weit ins Details geht der Film nicht, aber vor 30 Jahren entwarf "Demolition Man" eine subversive Zukunftsvision des Jahres 2032. Erstaunlich viel davon ist schon in Erfüllung gegangen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Deutsche Telekom will weiter Stellen abbauen. Wie viele Jobs insgesamt betroffen sein werden, sei noch unklar, sagte ein Telekom-Sprecher. Zuvor wurde berichtet, dass in den nächsten Jahren Tausende Jobs wegfallen sollen. Beim internen IT-Dienstleister Telekom IT sollen 1300 der 5400 in Deutschland angesiedelten Stellen wegfallen, wie das Unternehmen bestätigte. Zudem würden rund 350 Beschäftigte in den kommenden Monaten das Unternehmen in den Vorruhestand oder in Altersteilzeit verlassen. Verhandlungen über die Durchführung der Kündigungen und eine Auffanggesellschaft sollen derzeit laufen: Massiver Stellenabbau bei der Telekom steht bevor.

Was offline verboten ist, soll es auch online sein. Dieser hierzulande bei der Internet-Regulierung oft bemühte Ansatz gilt auch als Leitgedanke des Plattformgesetzes der EU, des Digital Services Act (DSA). Politiker und Experten fragen sich momentan erneut, was das für die Zukunft der Anonymität im Internet bedeuten soll, nachdem unerkannte Bewegungsmöglichkeiten auch im öffentlichen Raum schwinden. In Frankreich wird ein Regierungsentwurf für ein Gesetz debattiert, um den "digitalen Raum abzusichern und zu regulieren". Einige Abgeordnete wollen den Einsatz von Virtual Private Networks (VPNs) zum Verschleiern von Online-Spuren einschränken: Online-Ausweis und VPN-Verbot - Streit über Anonymität im Netz kocht wieder hoch.

Science-Fiction-Filme mit aufwendig produzierten Zukunftsvisionen faszinieren nicht zuletzt deshalb, weil sich der Blick darauf im Laufe der Jahrzehnte immer wieder wandelt. Einige Dinge sind zwischenzeitlich in Erfüllung geraten, andere erscheinen naive Zukunftsmusik. Dann vergehen wieder zehn Jahre und plötzlich sind Dinge eingetreten, die mal als undenkbar galten. Der Film "Demolition Man" aus dem Jahr 1993 weist nicht nur mit einer, sondern mit gleich zwei Zukunftsvisionen auf: Der Prolog findet 1996 statt, die Haupthandlung im Jahr 2032. Wie viel sich von der zweiten Prognose bewahrheitet, bleibt abzuwarten; die erste hat sich zum Glück nicht ergeben nach 30 Jahren "Demolition Man": Grob und gröber.

Immer mehr Nutzer der App DB Navigator bekommen in diesen Tagen nach und nach als Update die vormals "Next DB Navigator" genannte neue Version als Standard-App aufgespielt. Neue Nutzer der neuen App müssen sich mit ihrem Bahn-Account einloggen, und dabei kann es Probleme geben. Nach dem ersten Versuch erscheint vielfach die Meldung, es sei ein technischer Fehler eingetreten, der Nutzer solle es später noch einmal versuchen. Das Problem kann nach dem Update von der Version 23.x.x auf 24.2.1 offenbar zumindest auf iOS auftreten, aber auch mit der Android-Variante LineageOS. heise online konnte das Phänomen nachvollziehen, im zweiten Anlauf funktionierte der Login beim DB Navigator: Hakeleien in der neuen App der Deutschen Bahn.

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Anfang September dieses Jahres hatte Microsoft viele OneDrive-Nutzer aufgeschreckt: Fotos, die auch in Alben einsortiert sind, sollten ab dem 16. Oktober doppelt gespeichert werden. Das hätte zur Folge, dass auch der Speicherplatz doppelt gezählt würde, warnte Microsoft seine Kunden. Microsoft wollte vorübergehend einen kostenlosen Speicherbonus bereitstellen, um überbordende Speicher zu vermeiden, allerdings nur für ein Jahr. Einen Grund für die Änderung nannte das Unternehmen nicht, möglicherweise sollten Kunden in teurere Abostufen gedrängt werden. Doch nun macht Microsoft einen Rückzieher: Microsoft setzt geplante Änderungen beim OneDrive-Speicherplatz nicht um.

Auch noch wichtig:

(fds)