Nach NUC-Vorbild: Mini-PC mit chinesischem Prozessor

Morefine bringt den ersten Mini-PC mit chinesischem Innenleben. Das Herzstück bildet ein Vierkern-Prozessor von Loongson.

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Vorderansicht des Morefine Mini PCs M700S

Der Morefine M700S erinnert an viele andere Mini-PCs. Die Artefakte an den USB-Beschriftungen sind durch eine Hochskalierung des Bildes entstanden.

(Bild: Morefine)

Lesezeit: 2 Min.

Die chinesische Regierung will PCs mit lokal hergestellten Komponenten – ein solchen liefert jetzt Morefine. Im Mini-PC M700S sitzt der Loongson-Prozessor 3A6000 mit selbstentworfenem LoongArch-Befehlssatz. Hinzu kommen wahlweise 16 oder 32 GByte DDR4-3200-RAM und eine NVMe-SSD mit 256 GByte Kapazität in der Basisausstattung, per PCI Express 3.0 x4 angebunden. Auf dem System läuft die eigene Linux-Distribution Loongnix.

Der Loongson 3A6000 ist ein Vierkern-Prozessor, der sich laut bekannten Benchmarks in etwa auf dem Niveau alter Intel-Oberklasse-CPUs wie dem Core i7-2700K (Sandy Bridge) oder neueren Einstiegsmodellen befindet, etwa dem Core i3-10100F oder AMDs Ryzen 5 3100. Gegen aktuelle Konkurrenz-Prozessoren sieht Loongson kein Land, für Office-Aufgaben dürfte die CPU aber ausreichen. Verglichen mit Russlands PC-Ambitionen steht China deutlich besser da. Im Gehäuse des M700S befindet sich ein Lüfter zur Kühlung des Prozessors.

Für zusätzlichen Speicherplatz passt ein 2,5-Zoll-Datenträger mit SATA-Anbindung in den M700S. Für Peripherie gibt es sieben USB-Anschlüsse, davon übertragen drei 5 Gbit/s (USB 3.2 Gen 1, früher USB 3.0 genannt) und vier 480 Mbit/s (USB 2.0). Einer der 3er-Ports ist als Typ C ausgeführt und kann ein Gerät mit 30 Watt laden. Zudem gibt es Gigabit-Ethernet, Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) und Bluetooth 5.0.

Die beiden HDMI-1.4-Anschlüsse unterstützen maximal 4K-Monitore mit einer Bildwiederholrate von lediglich 30 Hertz. Das DC-Netzteil wird extern angeschlossen.

Morefine verkauft den M700S über den chinesischen Online-Marktplatz JD.com. Vorbesteller zahlen 2799 Yuan, umgerechnet knapp 365 Euro. Bestellen kann man dort nur mit einer chinesischen Mobilnummer. Interessierte Bastler können ohne Weiteres kein Exemplar importieren.

In Deutschland bekommt man in dem Preisbereich fertig konfigurierte Mini-PCs mit deutlich schnelleren Sechskern-Prozessoren.

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