Nach abgelehnter Übernahme: Xerox-CEO droht mit Aktionären

Xerox will den HP-Vorstand vom Zusammenschluss überzeugen, notfalls mithilfe der eigenen Aktionäre.

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Hewlett-Packard

(Bild: dpa, Jörg Carstensen)

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Der Kopiererhersteller Xerox drängt den größeren Konkurrenten HP, das abgelehnte Übernahmeangebot noch einmal zu überdenken. In einem Brief richtete sich Xerox-Chef John Visentin am Donnerstag an den HP-CEO Enrique Lores und HP-Präsidenten Chip Bergh. Falls der Vorstand nicht zustimmt, will sich Xerox direkt an die Aktionäre von HP wenden.

In dem Schreiben zeigte sich Visentin überrascht, dass HP das aus seiner Sicht "überzeugende Angebot" abgelehnt und als "deutlich unterbewertet" bezeichnet hatte. Xerox' Offerte läge über dem Kursziel der HP-Aktie, das HPs Finanzberater Goldman Sachs im Oktober bekannt gab, und auch über dem durchschnittlichen 30-Tages-Handelspreis.

Visentin bezeichnete HPs Vorschlag als Verzögerungstaktik. Xerox sei entschlossen, die geplante Übernahme von HP zügig fortzusetzen. "Wir sehen keinen Grund für weitere Verzögerungen", schrieb der CEO und setzte zugleich eine Frist: Wenn sich die beiden Unternehmen nicht bis Montag, den 25. November 2019 auf einen "freundliche Zusammenschluss" einigen, will Xerox sein Angebot an die Aktionäre von HP weitertragen. Die "überwältigende Unterstützung, die unser Angebot von HPs Aktionären erhalten wird", so Visentin, solle die Zweifel des Vorstandes an einem schnellen Verkauf auflösen.

Anfang November hatte Xerox angeboten, HP für 22 US-Dollar pro Aktie zu kaufen. Der Preis sollte sich zu 77 Prozent aus Bargeld und 23 Prozent aus Xerox-Aktien zusammensetzten, umgerechnet etwa 17 US-Dollar und 0,137 Xerox-Aktien.

HP hatte das Übernahmeangebot in der vergangenen Woche in einem Antwortschreiben einstimmig abgelehnt. Als Begründung gab der Vorstand an, dass Xerox' Angebot HP deutlich unterbewertet habe und nicht im Interesse seiner Aktionäre sei. Neben dem rückläufigen Umsatz von Xerox hatten Lores und Berg auch bemängelt, dass eine "rigorose Analyse erreichbarer Synergien" fehlen würde. Der Verwaltungsrat von HP zeigte sich aber bereit, die Vorteile eines möglichen Zusammenschlusses zu prüfen. (hze)