Noch ein Betriebssystem von Google: KataOS für sichere Embedded-Systeme

Project Sparrow und KataOS zielen auf Geräte für Ambient Intelligence. Das Betriebssystem setzt auf den Microkernel sel4 und die Programmiersprache Rust.

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(Bild: Andrey Suslov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Google hat ein neues Betriebssystem angekündigt: KataOS zielt auf Endgeräte für Ambient Intelligence. Es ist eine wesentliche Komponente für das Project Sparrow, das eine verifizierbar sichere Embedded-Plattform bieten soll. Das Betriebssystem hat ein vollständiges anderes Anwendungsfeld als Android, Fuchsia oder ChromeOS und bietet einen von Grund auf anderen Aufbau.

Die Basis bildet der Microkernel sel4, der als beweisbar sicheres System gilt. Als Programmiersprache kommt fast ausschließlich Rust zum Einsatz, das vor allem aufgrund seiner Memory-Safety-Konzepte für sicherheitsrelevante Anwendungen geeignet ist.

Google verwendet zum Erstellen der Komponenten das sel4-Framework CAmkES (Component Architecture for microkernel-based Embedded Systems). Das Debugging über GDB sowie die Simulation der Target-Hardware ist mit dem Renode-Framework von Antmicro möglich.

Die Referenzimplementierung von KataOS bindet als Project Sparrow eine sichere Hardwareplattform ein und zielt auf OpenTitan-Chips von Google.

Das Projekt soll die Grundlage für Ambient-Intelligence-Systeme bilden, die auch AmbientML oder Ambient AI genannt werden. Ziel ist es, Sensoren und Alltagsgeräte beispielsweise im Smart Home so miteinander zu vernetzen, dass sie sich auf die Bedürfnisse der Menschen einstellen. Statt auf Sprachbefehle zu reagieren, sollen sie adaptiv und proaktiv die Wünsche erkennen.

Wie im Bereich Machine Learning üblich, muss eine Ambient-Intelligence-Plattform zahlreiche Daten sammeln und verarbeiten. Project Sparrow soll eine sichere Grundlage bilden, die das Abgreifen der Daten aufgrund von Schwachstellen verhindert.

Derzeit befindet sich Project Sparrow noch in einer frühen Phase. Langfristig will Google es vollständig als Open-Source-Projekt freigeben. Zum Start hat das Unternehmen ein erstes Release des Betriebssystems KataOS auf GitHub veröffentlicht.

Weitere Details lassen sich dem Open-Source-Blog bei Google entnehmen.

(rme)