Online-Handel: Temu plant angeblich Direktflüge nach Frankfurt

Temu und weitere China-Händler erleben weiterhin einen großen Boom. Nun soll es angebliche Pläne für eine direkte Flugverbindung nach Frankfurt geben.

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(Bild: aapsky/Shutterstock.com)

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Beim Wachstum des Billig-Online-Handels aus China soll Medienberichten zufolge der Flughafen in Frankfurt am Main künftig eine größere Rolle spielen. So berichtet ein Luftfahrtsnachrichtenportal unter Berufung auf Lufthansa-Kreise, dass ab April für den Handelsplatz Temu eine eigene Linie zwischen Zhengzhou und Frankfurt geplant sei, auf der dreimal pro Woche eine Boeing 777F unterwegs sein soll.

Weder Lufthansa Cargo noch Temu wollten die Pläne gegenüber Aero.de bestätigen. Dass großer Bedarf an weiteren Luftfrachtkapazitäten zwischen China und Europa besteht, zeichnet sich allerdings schon seit Monaten ab. So berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, dass alleine von den E-Commerce-Plattformen Temu und Shein täglich 400.000 Pakete nach Deutschland unterwegs seien. Der rasante Aufstieg der chinesischen Händler stelle die Luftfahrtbranche auf den Kopf, berichtete Reuters. Temu erwäge sogar eine Fluglinie ins Leben zu rufen. Das starke Wachstum ist vermutlich auch eine Folge davon, dass Temu große Summen in Onlinewerbung steckt.

Bislang sei in Europa vor allem Brüssel das Drehkreuz für die Sendungen aus China, sagt der Handelsverband Deutschland (HDE). Der Branchenverband kritisiert, dass sich die Billig-Marktplätze nicht an die europäischen Regeln und Gesetze halten würden. "Die heimischen Handelsunternehmen investieren viel Geld in die Einhaltung von Umwelt- sowie Verbraucherschutzauflagen und finanzieren mit ihren Steuerzahlungen das Gemeinwesen. Dagegen kommen über chinesische Plattformen wie Temu massenhaft Waren auf unseren Markt, die gegen sämtliche Vorschriften verstoßen", sagte der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp.

Kritikpunkte seien die Gesundheitsverträglichkeit der verkauften Produkte, das Nichteinhalten von Sicherheitsvorgaben bei elektronischen Geräten und der Gebrauch von Chemikalien bei der Textilproduktion, der weit über den Grenzwerten liege. Der HDE fordert gründlichere Kontrollen und ein digitales Zollverfahren, bei dem jedes Paket angemeldet werden muss. Pakete von Handelsunternehmen, die sich wiederholt nicht an Recht und Gesetz hielten, könnten dann künftig aussortiert werden.

(mki)